Eishockey: Goldfavorit Russland kommt auf Touren

SID
Die russischen Athleten hat sich fürs Halbfinale qualifiziert.
© getty

20 Tore in vier Spielen, ohne Mühe ins Halbfinale: Russlands "rote Maschine" kommt bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang immer mehr auf Touren. Mit seinen Altstars Pawel Dazjuk und Ilja Kowaltschuk ist der Rekordweltmeister nach dem ungefährdeten 6:1 (3:0, 2:1, 1:0)-Sieg gegen Norwegen auf dem besten Weg, den Triumph von 1992 zu wiederholen.

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Damals spielte die Sbornaja ebenso wie heute unter olympischer Flagge und gewann das achte und bislang letzte Olympia-Gold. In Albertville trat sie nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion als Vereintes Team an, diesmal laufen Dazjuk und Co. nach dem Staatsdoping vor vier Jahren in Sotschi als Olympische Athleten aus Russland auf.

"Wir sind sehr hungrig", sagte Kowaltschuk, der an das ultimative Ziel noch nicht denken wollte: "Das nächste Spiel ist das größte." In der Runde der letzten Vier ist am Freitag der zwölfmalige Weltmeister Tschechien der Gegner. "Wir können sie schlagen, warum nicht?", sagte der tschechische Verteidiger Vojtech Mozik nach dem 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen gegen die USA selbstbewusst.

Ebenfalls im Halbfinale ist Kanada, das Finnland durch einen Treffer von Maxim Noreau (41.) mit 1:0 (0:0, 0:0, 1:0) bezwang.

Die Amerikaner, zweimaliger Olympiasieger, verpassten erstmals seit zwölf Jahren die Runde der letzten Vier. Besonders niedergeschlagen war der Zweitliga-Verteidiger James Wisniewski von den Kassel Huskies.

"Ich hätte gerne eine größere Rolle gespielt", sagte Wisniewski, der im US-Team nur im Powerplay zum Einsatz kam: "Ich habe mehr zu geben, als ich gegeben habe. Dass ich nicht bei fünf gegen fünf gespielt habe, war dumm."

Wisniewski: "Ich gehe nach Hause"

Der langjährige NHL-Profi wird nach Olympia weder zum Zweitligisten Kassel zurückkehren, noch zum DEL-Klub Adler Mannheim wechseln: "Ich gehe nach Hause, dann warte ich und sehe, was passiert." Der 33-Jährige, der in Pyeongchang ein Tor erzielte und einen weiteren Treffer vorbereitete, hofft noch auf eine Rückkehr in die NHL.

Michail Grigorenko (9.), Nikita Gussew (14.), Slawa Wojnow (20.), Sergej Kalinin (29.), Nikita Nesterow (34.) und Iwan Telegin (54.) erzielten die Tore für den Goldfavoriten Russland, der vor allem auf die Spieler von ZSKA Moskau und SKA St. Petersburg setzt. Der Iserlohner Alexander Bonsaksen (28.) traf für Norwegen.

Mit seinem fünften Turniertor brachte der 21 Jahre alte Collegespieler Ryan Donato die USA in Führung (7.). Jan Kolar (16.) und Thomas Kundratek (29.) drehten das Spiel zugunsten der Tschechen. Jim Slater (31.) erzwang die Verlängerung. Den entscheidenden Penalty verwandelte Petr Koukal.