Zitterhändchen Peiffer vergibt Gold - Mixed-Staffel am Ende nur auf Rang vier

SID
Deutschland wurde im Zielsprint von Italien bezwungen.
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Die deutschen Biathleten hatten Gold vor Augen - doch nach einem Einbruch von Arnd Peiffer und einem abgewiesenen Protest standen sie in der Mixed-Staffel mit leeren Händen da. Das Zitterhändchen des Ersatzmanns kostete das deutsche Quartett um Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier am Dienstag die sicher geglaubte Medaille.

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Peiffer sank nach dem verlorenen Zielspurt um Bronze gegen den Italiener Dominik Windisch enttäuscht auf die Knie, auch Dahlmeier vermochte den Sprint-Olympiasieger nicht zu trösten. Die Jury sah keine entscheidende Behinderung Peiffers durch Windisch auf den letzten Metern - eine halbe Stunde bangen Wartens war vorausgegangen.

Peiffer fühlte sich trotz seiner schwachen Leistung um Bronze betrogen. "Ich glaube, dass es nicht fair war und die IBU (Weltverband, d. Red.) die falsche Entscheidung getroffen hat", sagte Peiffer. Sein Teamkollege Erik Lesser meinte: "Das war ein klarer Regelverstoß, der eine Disqualifikation nach sich ziehen muss."

Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig nahm es gelassener hin. "Wir müssen die Entscheidung schlichtweg akzeptieren", sagte Hönig. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass Peiffer seine Geschwindigkeit nicht habe verringern müssen.

Besonders bitter: Peiffer war erst kurzfristig in die Staffel gerückt, nachdem sich der Massenstart-Zweite Simon Schempp (Uhingen) wegen Halsschmerzen abgemeldet hatte. Während die deutschen Biathlon-Festspiele in Pyeongchang einen Dämpfer erlitten, jubelten Martin Fourcade und Frankreich.

Peiffer versagen die Nerven am Schießstand

Der Dominator führte sein Team als Schlussläufer zu Gold und avancierte mit seinem fünften Olympiasieg zum erfolgreichsten Olympioniken Frankreichs. Silber ging nach 2x6 und 2x7,5 km in einem packenden Rennen an Norwegen (+20,9 Sekunden).

Vanessa Hinz (Schliersee), Dahlmeier, Lesser (Frankenhain) und Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) sahen lange Zeit wie die sicheren Sieger aus. Doch Peiffer versagten als Schlussläufer am Schießstand die Nerven - Bronze wurde um 0,3 Sekunden verpasst. Die deutschen Biathleten haben damit weiterhin drei Gold-, eine Silber- und zwei Bronzemedaillen auf dem Konto. In den abschließenden Staffeln am Donnerstag (Frauen) und Freitag (Männer) haben sie aber weitere Medaillenchancen.

Nach Schempps Ausfall war die erfolgreiche Mixed-WM-Staffel fast wieder komplett: Hinz, Dahlmeier und Peiffer hatten im vergangenen Jahr den Titel in Hochfilzen geholt. Damals startete allerdings Schempp statt Lesser.

Biathlon: Starke Leistung von Hinz

Diesmal blieb der Erfolg aus, dabei verlief der Start glänzend. Die dreimalige Staffel-Weltmeisterin Hinz rechtfertigte ihre Aufstellung mit einer starken Vorstellung. Zehn Schuss, zehn Treffer - nur die Italierin Lisa Vittozzi übergab knapp vor Hinz, die Dahlmeier auf die Reise schickte. "Ich bin sehr zufrieden. Das Selbstbewusstsein war nach den letzten Rennen nicht so da, das habe ich mir im Training wieder erarbeitet", sagte Hinz und lobte die Techniker: "Das Material war bombastisch."

Dahlmeier lieferte sich auf Position zwei ein packendes Duell mit Dorothea Wierer - mit dem besseren Ende für die Deutsche, die nur einen Nachlader benötigte und mit einem stattlichen Vorsprung von 29,9 Sekunden auf Lesser übergab.

Der zweifache Silbermedaillen-Gewinner von Sotschi baute den Vorsprung mit einer starken Leistung am Schießstand weiter aus und lag beim letzten Wechsel 32,6 Sekunden vor seinen Verfolgern. Peiffer wurde nun von Fourcade, dem Norweger Emil Hegle Svendsen und Windisch gejagt.

Das zeigte Wirkung: Peiffer musste beim Liegendschießen zweimal nachladen, der fehlerfreie Fourcade schloss auf und zog auf dem Weg zum Stehendanschlag vorbei. Mit einer Schnellfeuereinlage sicherte Fourcade Frankreich Gold, während Peiffer Nerven zeigte und nach einer Strafrunde mit Windisch um Bronze kämpte - mit dem besseren Ende für den Italiener.

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