Geisenberger fährt souverän zu Gold

SID
Gold für Deutschland: Natalie Geisenberger siegt im Rodeln!
© getty

Rodel-Weltmeisterin Natalie Geisenberger ist bei den 22. Winterspielen souverän zum Gold gefahren und hat dem deutschen Olympia-Team damit den dritten Triumph in Sotschi beschert.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die 26 Jahre alte Polizeimeisterin vom ASV Miesbach behielt als haushohe Favoritin die Nerven und hatte am Ende mit vier Laufbestzeiten einen gewaltigen Vorsprung von 1,139 Sekunden vor Vancouver-Olympiasiegerin Tatjana Hüfner aus Friedrichroda.

Die 30-jährige Hüfner ist damit erst die zweite Rodlerin überhaupt, die bei drei Winterspielen in Folge eine Medaille gewann. Dies hatte zuvor nur die Oberhoferin Silke Kraushaar geschafft. Bronze in Sotschi ging an die US-Amerikanerin Alex Gough, die einen Rückstand von 1,377 Sekunden auf Geisenberger aufwies. Sechste wurde die Oberwiesenthalerin Anke Wischnewski.

Die Vancouver-Dritte Geisenberger setzte mit ihrer triumphalen Fahrt eine stolze Serie fort: Bei nun fünf Winterspielen in Folge ging Gold im Einsitzer der Frauen nach Deutschland. "Das ist sensationell", sagte der deutsche Sportdirektor Thomas Schwab, "aber so hat Natalie ja schon die ganze Saison gezaubert." Hüfners Leistungsexplosion nach zum Teil desolaten Trainingsleistungen erklärte Schwab so: "Sie hat endlich das gezeigt, was sie kann."

Hüfner historisch

Hüfner (Friedrichroda) ist durch den Gewinn von Silber vor Hamlin (+1,377) nach Silke Kraushaar erst die zweite Rodlerin, die bei drei Winterspielen nacheinander eine Medaille holte. Ihr starker Auftritt hat aber nicht gereicht, um Überfliegerin Geisenberger auch nur annähernd gefährlich zu werden.

Am entscheidenden Tag schockte die 26-Jährige die Konkurrenz gleich zu Beginn mit einem Bahnrekord, das Kunststück war ihr schon im ersten Lauf geglückt. Vor dem zweiten Durchgang ließ sie sich auch nicht aus der Fassung bringen, als ihr kurz vor dem Start ein Rennschuh riss. "So etwas kann einen aus der Bahn werfen, aber ich bin immer auf alles vorbereitet und hatte einen Ersatzschuh dabei", sagte Geisenberger. Derart nervenstark war für die Bayerin auch die Nacht Pause kein Problem, wie auf Schienen raste sie fehlerfrei die Bahn herunter. Da staunte auch ihre sechstplatzierte Teamkollegin Anke Wischnewski (Oberwiesenthal/+2,192).

Wachablösung perfekt

Wie es sich anfühlen könnte, den Olympia-Thron zu besteigen, hatte Geisenberger beim Triumph von Goldjunge Loch am Sonntag live miterlebt. "So etwas beflügelt natürlich", meinte Geisenberger. Beide bilden gemeinsam mit den Doppelsitzern Tobias Wendl/Tobias Arlt in Berchtesgaden die "Trainingsgruppe Sonnenschein", wie sie sich selbst auf Facebook nennt.

Überraschend kam Geisenbergers starker Auftritt bei Olympia nicht. Sie dominierte den olympischen Winter fast nach Belieben und feierte bei acht Weltcupstarts sieben Siege. Nur Rivalin Hüfner, zu der Geisenberger nicht das beste Verhältnis hat, fügte ihr in Oberhof eine Niederlage zu. Die Wachablösung ist jetzt trotzdem perfekt.

Der Medaillenspiegel

Artikel und Videos zum Thema