Jenny Wolf 6. über 500 Meter

SID
Schade: Jenny Wolf landete über 500 Meter nur auf Platz 6
© getty

Die Berlinerin ist chancenlos, die Südkoreanerin Lee Sang-Hwa hat als dritte Eisschnellläuferin nach Bonnie Blair (USA) und Catriona Lemay-Doan (Kanada) einen Olympiasieg über 500 m wiederholen können.

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In zwei Läufen von 37,93 und 37,73 Sekunden (75,67 Punkte) trennten die ambitionierte Berlinerin Wolf letztlich Welten zu den Podestplätzen. Gold ging erwartungsgemäß an Weltmeisterin und Vancouver-Siegerin Lee Sang-Hwa (74,70 Punkte), die in 37,28 Sekunden im zweiten Lauf einen olympischen Rekord aufstellte.

"Natürlich hätte ich heute noch gerne eine Medaille geholt und die Siegerehrung miterlebt. Aber so schlimm ist das nicht. Wichtig ist, dass man mit sich im Reinen ist, und das kann ich von mir behaupten. Außerdem habe ich in Vancouver schon eine Olympia-Medaille geholt", sagte Wolf im Anschluss dem "SID".

Nicht am Limit

Die Weltrekordlerin aus Südkorea, die in Sotschi das erste Gold für ihr Land holte, verwies 1000-m-Weltmeisterin Olga Fatkulina (Russland/75,06) und Margot Boer (Niederlande/75,48) auf die anderen Medaillenränge. Die Niederlande holten damit bislang acht von zwölf möglichen Medaillen in der Adler Arena.

Wolf konnte einmal mehr bei Winterspielen nicht ihr Maximum abrufen. Silber in Vancouver bleibt das einzige olympische Edelmetall der Berlinerin bei vier Teilnahmen. Mit fünf Weltmeistertiteln, 61 Weltcupsiegen und diversen Welt- und Bahnrekorden in der Bilanz blickt Wolf dennoch auf eine außergewöhnliche Erfolgskarriere zurück. Wolf wird noch bis Saisonende die Weltcups in Inzell und Heerenveen bestreiten, dann ist endgültig Schluss.

Start nach Plan

In der Adler Arena hatte Kraftpaket Wolf, traditionell eine gute Starterin, im ersten Durchgang die ersten 100 m in schnellen 10,37 Sekunden zurückgelegt. Die letzte Kurve lief sie jedoch nicht fehlerfrei und büßte so wertvolle Zeit ein. Im zweiten Lauf lief es viel besser, für den erhofften Sprung aufs Podest reichte es aber nicht mehr.

Der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) droht derweil ein Desaster. Trifft in Claudia Pechstein über 5000 m am 19. Februar die letzte Patrone nicht ins Medaillenziel, dürfte erstmals seit 50 Jahren kein deutscher Eisschnellläufer auf dem Podium bei Winterspielen stehen. In den Verhandlungen über künftige Fördermittel für den chronisch klammen Verband wäre dies eine schwere Hypothek, es drohen Kürzungen. Der Medaillenkorridor sah zwei bis drei Medaillen vor.

Hesse disqualifiziert

Einen ganz bitteren Abend erlebte die deutsche Meisterin Judith Hesse, die nach zwei Fehlstarts im ersten Durchgang disqualifiziert wurde. Mit den Tränen kämpfend saß die 31 Jahre alte Erfurterin im Innenraum und wurde von Trainer Stephan Gneupel getröstet. "Das ist mein großer Pech-Tag heute. Der erste Fehlstart war definitiv mein Fehler. Beim zweiten habe ich versucht, ruhig zu stehen. Das hat sehr lang gedauert. Dann habe ich wohl doch noch mit dem Bein gezuckt. Dabei waren die 500 m doch meine große Hoffnung", sagte Hesse, die noch über 1000 m an den Start gehen will.

Denise Roth (Mylau) landete auf Platz 21, Gabriele Hirschbichler (Inzell) wurde 34. und damit Letzte.

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