Kohlschreiber happy - Petkovic enttäuscht

SID
Andrea Petkovic fand nach dem ersten Satz nicht mehr zu ihrem Spiel
© getty

Philipp Kohlschreiber war happy - Andrea Petkovic bitter enttäuscht: Der Auftritt der beiden Olympia-Debütanten hätte beim Gang durch die Mixed Zone in Rio de Janeiro unterschiedlicher kaum sein können. Während Petkovic schonungslos Selbstkritik übte, ließ Kohlschreiber "nach zwei perfekten Sätzen" keinen Zweifel an seinen großen Ambitionen am Zuckerhut.

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"Ich bin hier, um weit zu kommen. Eine Medaille wäre ein Traum, ein absolutes Highlight", sagte der an Position 13 gesetzte Augsburger nach dem 4:6, 6:1, 6:2 gegen Guido Pella (Argentinien). Auch in der Partie um den Sprung ins Achtelfinale ist der 32-Jährige am Montag gegen den Slowaken Andrej Martin (ATP-Nr. 111) haushoher Favorit.

Die Weltranglisten-40. Petkovic indes haderte nach dem 6:2, 1:6, 3:6 gegen Jelina Switolina (Ukraine/Nr. 15) mit sich selbst. "Ich bin sehr enttäuscht, weil ich mir selbst ein Bein gestellt habe. Ich habe im zweiten Satz den Rhythmus beim Aufschlag verloren und mich dadurch komplett rausgebracht", sagte die Darmstädterin und meinte: "So ein Hänger darf nicht passieren."

Der 1. Tag in Rio im Ticker

Kohlschreiber ist bislang der einzige deutsche Profi in der zweiten Runde von Rio. Am ersten Turniertag verloren neben Petkovic auch Annika Beck und Jan-Lennard Struff. Die Bonnerin Beck unterlag überraschend der 18-jährigen Kroatin Ana Konjuh mit 6:7 (5:7), 1:6. Struff (Warstein) zog mit 3:6, 4:6 gegen Jewgeni Donskoj (Russland) den Kürzeren.

Ein denkbar schlechter Auftakt: Die Hoffnungen ruhen nun mehr denn je auf Angelique Kerber (Kiel). Die an Position zwei gesetzte Melbourne-Siegerin bestreitet ihre erste Partie am Sonntag (11.00 Uhr OZ/16.00 MESZ) gegen Mariana Duque-Marino (Kolumbien).

Aber auch Kohlschreiber könnte sich angesichts des Fehlens von zehn Spielern aus den Top 20 zum Überraschungskandidaten für das Treppchen mausern. Um fit zu sein, hatte der Davis-Cup-Spieler am Freitagabend auf die Teilnahme an der Eröffnungsfeier im Maracana verzichtet. "Es war eine schwierige Entscheidung, denn so fehlt mir eine tolle Erfahrung. Ich habe ein weinendes Auge, aber es war richtig, es so zu machen", sagte die Nummer 23 im ATP-Ranking.

Petkovic: Entscheidung ist mir schwer gefallen

Petkovic begann gegen Switolina bärenstark und leistetet sich kaum Fehler. Im zweiten Satz riss der Faden aber komplett, die Hessin haderte unter anderem mit ihrem Service. Nach einem weiteren Break zum 1:4-Rückstand blieb Petkovic trotz des anstehenden Wechsels auf dem Court stehen und schlug einen Übungs-Aufschlag über das Netz.

Im entscheidenden Durchgang gelang Switolina das wichtige Break zur 5:3-Führung. Petkovic, deren Saison bislang enttäuschend verläuft, verließ den Court winkend und mit einem gequälten Lächeln im Gesicht.

Auch die 28-Jährige hatte am Abend zuvor schweren Herzens auf eine Teilnahme an der Eröffnungsfeier verzichtet. "Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen, aber es war mir zu riskant, deswegen am nächsten Tag nicht fit zu sein", sagte die deutsche Nummer drei. Die Sommerspiele 2012 in London hatte Petkovic wegen einer Knöchel-Verletzung verpasst.

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