Friedrich enttäuscht als Siebte

SID
Olympia, Leichtathletik, Hochsprung, Ariane Friedrich
© Getty

Peking - Absturz statt Höhenflug: Ausgerechnet im Olympia-Finale war Hochspringerin Ariane Friedrich weit von ihrer Normalform entfernt. Die letzte Medaillenhoffnung der deutschen Leichtathleten belegte bei den Spielen von Peking mit 1,96 Metern nur Platz sieben.

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"Der Po-Muskel hat zugemacht. Er war hart wie ein Stein", sagte die enttäuschte Mitfavoritin. Den hochklassigen Wettbewerb gewann überraschend Tia Hellebaut aus Belgien mit 2,05 Metern.

Die höhengleiche Top-Favoritin Blanka Vlasic (Kroatien) musste wegen mehr Fehlversuchen mit Rang zwei vorlieb nehmen und kassierte damit ihre erste Niederlage nach 34 Siegen nacheinander. Bronze ging an die Russin Anna Schischerowa, die 2,03 Meter übersprang.

Es hätte also schon ihrer im Juni aufgestellten deutschen Jahresbestleistung von 2,03 Metern bedurft, damit die Frankfurterin Friedrich um die Medaillen hätte mitspringen können. Bis 1,96 Meter nahm die Polizistin alle Höhen souverän im ersten Versuch, doch dann machte sich der Muskel immer mehr bemerkbar.

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Der Anlauf passte nicht mehr, bei 1,99 Metern riss Friedrich dreimal klar. Trainer Günter Eisinger verfolgte auf der Tribüne das Unheil mit einem gequälten Lächeln - er wusste, dass seine Athletin gehandicapt an den Start gegangen war.

Friedrich: ""Der Hintern ist auf der rechten Seite zugegangen"

Nach der Qualifikation hatte sich die Muskelverhärtung angekündigt - Physiotherapie noch am Finaltag half nichts. "Der Hintern ist auf der rechten Seite zugegangen. Da fällt es einem schwer, technisch sauber zu arbeiten", sagte Friedrich.

Ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt lieferte sie ihre schlechteste Freiluft-Platzierung ab. Vorher hatte sie sich nur Vlasic geschlagen geben müssen. Die bitter enttäuschte Kroatin ließ sich von Hellebauts Höhenflug schocken und sprang am fest eingeplanten Gold vorbei.

Frustriert, aber nicht am Boden zerstört präsentierte sich Friedrich, die nach der Qualifikation optimistisch die erste deutsche Hochsprung-Medaille seit Heike Henkels Olympiasieg 1992 ins Visier genommen hatte.

"Ich habe mir nichts vorzuwerfen, im Gegenteil. Ich war auf den Punkt topfit, nur mein Hintern hat nicht mitgemacht", sagte die 1,79 Meter große Hessin, die für Olympia bis auf 56 Kilogramm abgenommen hatte. Die zuckerfreie Ernährung stand kurz nach dem Wettkampf aber nicht mehr auf Friedrichs Speiseplan: "Etwas Süßes und McDonalds - das habe ich mir jetzt verdient."

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