Strom für Rio 2016: OK muss zahlen

SID
Die Finanzierung der Olympischen Spiele macht den Veranstaltern weiter Probleme
© getty

Die Kosten für die Stromrechnungen an den Wettkampfstätten der Olympischen Sommerspiele im August in Rio de Janeiro sind endgültig aufgeteilt. Die Finanzierung der Energieversorgung bleibt jedoch ein Drahtseilakt.

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Von den fehlenden 170 Millionen Real, umgerechnet 39 Millionen Euro, zur Budget-Deckung für die zusätzliche Installation von Generatoren und Stromleitungen hat das Bundesland in einer Parlamentsentscheidung die Hälfte an die Olympia-Organisatoren abgegeben.

Dabei hatten die lokalen Olympiamacher erst jüngst den Rotstift bei den Wettkampfstätten, den Volunteers und Fahrdiensten sowie den Unterkünften der Athleten angesetzt, um den angestrebten Haushalt von 7,4 Milliarden Real (1,7 Mrd. Euro) nicht zu sprengen. Die Olympiaorganisatoren bestätigten die Übernahme der aufgelasteten Mehrkosten, wiesen aber darauf hin, dass nach eigenem Vorkostenanschlag nur 104 statt der vorgesehenen 170 Millionen Real aufzubringen seien.

U-Bahn soll rechtzeitig fertig werden

Derweil hat, Fernando Pezao, Gouverneur des Staates Rio de Janeiro, die Zweifel an der rechtzeitigen Fertigstellung der U-Bahn-Erweiterung ausgeräumt. "Die Metro wird fertig sein. Der Bau folgt dem Zeitplan, wir machen Fortschritte", sagte Pezao am Dienstag am Rande der Eröffnung einer Schule.

Zuletzt hatte Rios Bürgermeister Eduardo Paes laut der Zeitung O Globo dem Internationalen Olympischen Komitee in einer E-Mail mitgeteilt, dass ein "hohes Risiko" bestehe, die Arbeiten an der U-Bahn-Linie 4 könnten nicht rechtzeitig beendet werden. Die Linie ist das größte Bauprojekt im Rahmen der Olympischen Spiele und soll das Zentrum der Metropole mit dem Olympiapark im Stadtteil Barra da Tijuca verbinden.

Knapp sechs Monate vor Beginn der Spiele beruhigte Pezao: "Wir haben die Haltestelle Leblon erreicht. Für die Strecke von Leblon nach Barra da Tijuca sind schon fast alle Schienen gelegt. Jetzt gilt es, dem Zeitplan zu folgen. Wir werden die U-Bahn bereitstellen, sie wird fertig sein." Allerdings ließ sich der Politiker ein Hintertürchen offen: "Sonst erstellt die Stadt einen Plan B."

Laut O Globo soll es sich bei der Alternative um ein System von ausgewiesenen Spuren für Expressbusse handeln. Derzeit benötigt man im chronischen Verkehrschaos bis zu zwei Stunden für die Fahrt vom Zentrum zum Olympiapark. Die U-Bahn würde die Reisezeit auf 13 Minuten verkürzen.

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