Teilschuld am Scheitern von München 2018

SID
Joseph Blatter schießt gegen Uli Hoeneß
© Getty

Joseph Blatter hat Bayern-Präsident Uli Hoeneß indirekt eine Teilschuld an der gescheiterten Olympia-Bewerbung Münchens für die Winterspiele im Jahr 2018 gegeben.

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"Uli Hoeneß & Co." hätten vor der FIFA-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika "derart gelästert, dass es kaum mehr zu steigern war", sagte der Präsident der FIFA am Montag dem "Kicker".

Laut Blatter habe Issa Hayatou, der Präsident des afrikanischen Fußballverbandes, vor der Vergabe der Olympischen Winterspiele in Durban zu Franz Beckenbauer gesagt: "Du kannst auf keine einzige afrikanische Stimme zählen für die Olympischen Spiele in München. Die Art und Weise, wie ihr versucht hattet, die afrikanische WM kaputt zu machen, haben wir nicht vergessen." So sei es dann ja auch gekommen, sagte Blatter und fügte an: "Ohne die zwölf afrikanischen Stimmen kriegt man keine Olympischen Spiele."

Bayern-Granden kritisierten Missstände bei FIFA

Blatters Aussagen sind als Reaktion auf die zunehmende Kritik an seiner Position vonseiten der Bayern-Verantwortlichen Karl-Heinz Rummenigge und Hoeneß zu verstehen. Hoeneß hatte im Januar dieses Jahres angekündigt, dass er die "Missstände im Weltfußball nun permanent öffentlich thematisieren" wolle.

Und Bayerns Vorstandsvorsitzender Rummenigge hatte Blatter im Dezember vergangenen Jahres mit einem Aal verglichen, da man den Schweizer "nie richtig zu fassen" bekäme. Im "Kicker"-Interview sagte Blatter, dass ihn der Vergleich nicht berühre. Bei persönlichen Begegnungen hätten die beiden ein gutes Verhältnis. "Auge in Auge geht's. Ist Rummenigge in München, kommt wieder etwas", sagte er.

Blatter wiederholte, dass bei der nächsten Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien nur Profi-Schiedsrichter zum Einsatz kommen würden. "Der deutsche Schiedsrichter darf immer pfeifen, wo er will. Aber wenn er 2014 zur Weltmeisterschaft kommen will, muss er einen Status als Profi haben."

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