DSV-Staffel "eiert hinterher": Langläufer im Schneetreiben erneut chancenlos

SID
Das deutsche Team mit Jonas Dobler, Janosch Brugger, Lucas Bögl und Friedrich Moch wurde in der Staffel nur Siebter.
© getty

Die DSV-Staffel holt im Schneetreiben nur Rang sieben, auch die fünfte WM in Folge wird wohl ohne Langlauf-Medaille enden. Gold geht zum elften Mal in Serie an Norwegen.

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Friedrich Moch kämpfte im dichten Schneetreiben um jede Sekunde, im Ziel fiel er entkräftet zu Boden, doch der leise Medaillen-Traum war da schon längst geplatzt: Mit Rang sieben in der Staffel haben die deutschen Skilangläufer bei der Heim-WM in Oberstdorf erneut enttäuscht. Gold ging zum elften Mal in Folge an Norwegen mit Topstar Johannes Hösflot Kläbo vor Russland und Frankreich.

"Ich bin enttäuscht, das muss ich ganz ehrlich sagen. Platz vier, fünf, sechs muss drin sein. Sieben ist nicht gut", sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder. Auch Lucas Bögl war ernüchtert: "Wir wollten um Rang drei mitlaufen, dieses Ziel haben wir klar verfehlt. Eigentlich hatten wir uns über den Wetterumschwung gefreut, aber wir konnten diesen nicht nutzen."

Gemeinsam mit Jonas Dobler, Janosch Brugger und Schlussläufer Moch hatte Bögl den widrigen Bedingungen über 4x10-Kilometer nicht viel entgegenzusetzen, zwischenzeitlich drohte auf Position acht gar das schlechteste WM-Ergebnis seit 1991. 2017 und 2019 hatte es immerhin noch zum sechsten Platz gereicht.

Vor allem Brugger, der an Position zwei laufend viel Zeit verlor, zeigte sich enttäuscht: "Ich hätte meine Mannschaft gerne im Rennen um die Medaillen gehalten. Aber es war zäh wie Kaugummi, und so eiert man halt hinterher." Geschieht in den Distanzrennen am Wochenende kein Wunder, wird das deutsche Langlauf-Team somit auch bei der fünften WM in Folge leer ausgehen.

Norwegens Gold-Serie hielt derweil dank Klaebo. Der 24-Jährige hängte 400 Meter vor dem Ziel den russischen Schlussläufer Alexander Bolschunow entscheidend ab. "Das ist ein Sauhund vor dem Herrn, so eine coole Socke", sagte Schlickenrieder. Mit der 25. Medaille der Titelkämpfe in Oberstdorf stellte Norwegen schon jetzt den eigenen WM-Rekord aus dem Jahr 2019 ein. Für Kläbo war es das dritte WM-Gold der Titelkämpfe.

Die deutsche Männer-Staffel, die 2011 in Oslo mit Bronze die bislang letzte deutsche WM-Medaille im Langlaufbereich geholt hatte, begann gut: Dobler (Traunstein) hielt sich im Hauptfeld und übergab an Position fünf an Brugger (Schluchsee), der jedoch die Top-Nationen ziehen lassen musste. "Sobald es hart wurde, ging nicht mehr so viel. Bei mir lag es definitiv nicht nur am Material", sagte Brugger. Bögl (Gaißach) und Moch (Isny) retteten zumindest Rang sieben (+2:37,9 Minuten).

Schlickenrieders erstes WM-Fazit für die Männer fiel dann auch enttäuschend aus. "Wir haben es nicht geschafft, zum Höhepunkt die beste Leistung abzurufen. Wir sind zu früh aus dem Training gegangen und haben unsere Topform zum Jahreswechsel bei der Tour de Ski gehabt", sagte der DSV-Coach: "Aber da braucht es keiner, wenn man eine WM zu Hause hat."

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