Schwach am Schießstand: Biathleten enttäuschen in den Mixed-Staffeln

SID
Schwach am Schießstand: Biathleten enttäuschen in den Mixed-Staffeln
© getty

Nach dem ernüchternden siebten Platz in der Mixed-Staffel fand Benedikt Doll deutliche Worte. "Gefühlt hätte man nicht an den Start gehen können und hätten das gleiche erreicht", sagte der Sprint-Weltmeister mit ernster Miene. In Abwesenheit der Olympiasieger Laura Dahlmeier und Arnd Peiffer blieb das deutsche Team beim Weltcup im finnischen Kontiolahti aufgrund schwacher Schießleistungen chancenlos und musste sich mit Rang sieben begnügen. Zuvor hatte bereits die Single-Mixed-Staffel enttäuscht.

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Das Quartett Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld), Franziska Preuß (Haag), Erik Lesser (Frankenhain) und Doll (Breitnau) handelte sich zwei Strafrunden und zwölf Nachlader ein, der Rückstand auf Sieger Italien (1 Strafrunde/13 Nachlader) betrug 1:31,2 Minuten. Rang zwei ging an die Ukraine (0/3) vor Norwegen (0/9). Damit teilten sich Italien und Norwegen den Sieg in der Weltcupwertung im Mixed.

Ohne ihre besten Athleten - Dahlmeier (Partenkirchen), die schon nach ihrem fünften Platz im Sprint am Freitagabend über leichte Halsschmerzen geklagt hatte, wurde ebenso geschont wie Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) und Simon Schempp (Uhingen) - hatten sich die Bundestrainer Gerald Hönig und Mark Kirchner für eine pikante Formation mit Hildebrand und Preuß entschieden.

Nach dem enttäuschenden achten Platz bei den Olympischen Spielen in der Frauen-Staffel hatte Hildebrand Bundestrainer Gerald Hönig für die Aufstellung von Preuß und Denise Herrmann (Oberwiesenthal), die in Kontiolahti krankheitsbedingt fehlte, öffentlich scharf kritisiert. Und ausgerechnet Hildebrand sorgte am Samstag für einen äußerst schlechten Start.

Nach einem Nachlader im Liegendanschlag schaffte es die 30-Jährige stehend nicht, die fünf Scheiben mit acht Patronen abzuräumen und handelte sich eine Strafrunde ein. Mit 57,3 Sekunden Rückstand auf die Slowakei schickte sie Preuß ins Rennen.

Als "rumpelig" beschrieb Hildebrand ihren Auftritt am Stehendanschlag im ZDF. "Ich wollte es unbedingt besser machen, aber am Ende hat es auch nicht geklappt", sagte die Staffel-Weltmeisterin, die am Freitag im Sprint den Sieg noch um 0,5 Sekunden verpasst hatte.

Da auch die 23 Jahre alte Preuß drei Nachlader benötigte, konnte sie die ebenfalls dürftigen Schießleistungen der Konkurrenten aus Frankreich und Italien nicht entscheidend ausnutzen. Lesser riskierte im Anschluss viel, doch Doll handelte sich stehend eine weitere Strafrunde ein und machte alle Hoffnungen auf ein versöhnliches Ende zunichte.

Vanessa Hinz: "Ich hätte gerne dem Roman nicht so viel Rückstand mitgegeben, aber es war so"

Zuvor hatten Vanessa Hinz (Schliersee) und Roman Rees (Schauinsland) in der Single-Mixed-Staffel nach zehn Nachladern nur Rang elf belegt. Der Sieg in der nicht-olympischen Disziplin ging an Frankreich (0/6) vor Österreich (0/7) und Norwegen (1/11) mit Einzel-Olympiasieger Johannes Thingnes Bö.

Auch Hinz hatte am Schießstand gehörige Schwächen offenbart. Die Staffel-Weltmeisterin benötigte acht Ersatzpatronen und konnte zweimal eine Strafrunde nur knapp verhindern. Am Ende betrug der Rückstand auf die Franzosen 58,5 Sekunden. "Es waren einfach zu viele Nachlader. Ich hätte gerne dem Roman nicht so viel Rückstand mitgegeben, aber es war so", sagte die 25-Jährige.

Den Abschluss der Rennen in Kontiolahti bilden am Sonntag (ab 13.30 Uhr) die beiden Massenstarts. Dann werden auch Dahlmeier, Peiffer und Schempp wieder am Start sein. Viel Zeit zur Regeneration bleibt danach nicht: Schon ab Donnerstag steht in Oslo der nächste Weltcup auf dem Programm.

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