Rydzek: Mit Doppelsieg ins Gelbe Trikot

SID
Johannes Rydzek war der überragende Mann in Kuusamo
© getty

Johannes Rydzek riss schon 20 Meter vor dem Ziel die Arme in den Himmel, an der Strecke verneigte sich Hermann Weinbuch vor dem neuen "König von Kuusamo". Mit zwei Siegen innerhalb von 24 Stunden hat Weltmeister Rydzek einen Traumstart in den WM-Winter der nordischen Kombinierer gefeiert.

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"Das war wirklich ein supergeiles Wochenende", sagte der 24-Jährige aus Oberstdorf.

Rydzek war zu Beginn der Woche von einem Magen-Darm-Infekt geplagt worden, dennoch verbuchte er die Weltcup-Siege Nummer sieben und acht seiner Karriere. "Damit hätte ich nicht gerechnet. Noch am Freitag sah es gar nicht gut aus. Vielen Dank an die Ärzte, die einen super Job gemacht haben", sagte der Allgäuer, der immer mal wieder mit einem Superman-Shirt unter dem Trikot unterwegs ist.

Mit der Maximalausbeute von 200 Punkten eroberte Rydzek zudem das Gelbe Trikot des Führenden in der Gesamtwertung, der Österreicher Wilhelm Denifl hat als Zweiter mit 102 Zählern bereits deutlichen Rückstand. Zeit zum Feiern hatte Rydzek aber nicht. "Unser Flug nach Helsinki geht noch heute Abend. Vielleicht gibt es da ja ein paar Möglichkeiten", sagte der Doppel-Weltmeister von Falun.

Frenzel mit Licht und Schatten

Licht und Schatten erlebte am Polarkreis derweil Eric Frenzel. Der Olympiasieger aus Oberwiesenthal sorgte am Samstag als Zweiter hinter Rydzek zunächst für einen deutschen Doppelsieg, musste sich einen Tag später aber nach einem schwachen Sprung mit Rang 17 begnügen. In die Bresche sprang allen voran Routinier Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) mit zwei sechsten Plätzen. Auch Fabian Rießle (Breitnau) überzeugte mit den Rängen acht und fünf.

"Wir sind ein starkes Team", sagte Weinbuch und hob dennoch Rydzek ein wenig hervor. "Er hat in den letzten Jahren auf der mentalen Seite immer dazugelernt. Wo er sich früher vergraben hat, glaubt er heute an sich. Es freut mich, dass er gelernt hat", sagte der "Weltmeister-Macher" aus Bayern.

Seine Klasse bewies Rydzek vor allem am Sonntag. Vom Platz sechs in die Loipe gegangen, schloss der Favorit zunächst zur Spitzengruppe auf und setzte einen Kilometer vor Schluss mit einem explosiven Antritt die entscheidende Attacke. "Ich habe mich gut gefühlt und die Lücke schnell geschlossen. Ein paar Körner habe ich mir aber für den Schluss aufgehoben", sagte Rydzek schmunzelnd.

Der als Führender in die Loipe gegangene Norweger Jarl Magnus Riiber wurde am Ende Zehnter. Der 19-Jährige, der dank seiner Sprungkraft als kommender Star der Szene gilt, hatte am Samstag geschwächt von einer Erkrankung auf einen Start verzichtet. Am Sonntag musste er nach der Hälfte der Strecke abreißen lassen.

Schon am kommenden Wochenende in Lillehammer könnte der Teenager dem überragenden Rydzek aber wieder gefährlich werden. "Es war wirklich toll hier", sagte der "König von Kuusamo" zum Abschluss: "Jetzt bin ich gespannt, wie es nächste Woche wird."

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