"Pause, dann geht's wieder"

SID
Felix Neureuther gilt bei den Olympischen Spielen als großer Hoffnungsträger
© getty

Deutschlands große Olympia-Hoffnung Felix Neureuther kann wenige Tage vor Beginn der Winterspiele nicht Ski fahren, an einen Verzicht auf Sotschi verschwendet er jedoch keinen Gedanken.

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"Ein bisschen Pause, und dann geht's schon wieder", sagte der 29 Jahre alte Partenkirchner im Gespräch mit dem "SID" über seine anhaltenden Rückenprobleme. Die zwangen ihn zum Verzicht auf die Olympia-Generalprobe am Sonntag in St. Moritz. Sein Start in Sotschi aber sei nicht in Gefahr, betonte er.

Während sich Neureuthers Teamkollegen Fritz Dopfer und Stefan Luitz beim Riesenslalom den Feinschliff für Olympia holten, lag der WM-Zweite im Slalom bei seinem Physiotherapeuten Martin Auracher am Schliersee auf der Pritsche. Am Nachmittag, während des zweiten Laufs in St. Moritz, wollte er ein bisschen auf den Ergometer, "damit die anderen nicht zu viel Vorsprung haben", wie er in einem Telefon-Interview mit der "ARD" berichtete.

Maier ohne Sorgen

Das Problem mit dem Rücken, sagte Neureuther dem "SID", sei sein "ständiger Begleiter", seit Jahren schon. DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier scherzte kürzlich: "Beim Felix zwickt immer irgendwas. Wenn's dem nicht schlecht geht, geht's ihm nicht gut."

Doch so schlimm wie derzeit war es lange nicht mehr. Auslöser der neuerlichen Schwierigkeiten war der letzte vorolympische Weltcup-Slalom am vergangenen Dienstag in Schladming. Schon beim Einfahren sei es ihm "in den Rücken reingeschossen", sagte Neureuther. Er kämpfte sich dennoch durch. Wie so oft. Und er wurde Dritter.

"Schladming war die Grenze von der Belastung her. Ich brauche jetzt Ruhe", meinte er aber jetzt. Schließlich stehe in Kürze ein nicht ganz unwichtiges Sportfest an. Mit Blick auf Olympia wolle er "kein Risiko eingehen". Deshalb der Verzicht auf St. Moritz. "Es ist nur sinnvoll, dass ich den Riesenslalom nicht fahre und schaue, dass der Rücken gut wird und ich in Sotschi voll fit an den Start gehen kann", meinte Neureuther.

Fit durch Spritzen

Dass das gelingen kann, hat er bereits häufiger bewiesen. Bei der WM in Schladming 2013 fuhr er mit bis zu 14 Spritzen am Tag - und wurde für all die Torturen letztlich mit Slalom-Silber belohnt. Aber, meinte Neureuther nun, "es gibt auch noch ein Leben nach dem Sport". Deshalb will er nichts erzwingen - Sotschi hin oder her.

Das Olympia-Programm spielt ihm bei seinem Weg zurück aber in die Karten. Neureuther steigt erst Ende der zweiten Woche ein, fährt am 19. Februar den Riesenslalom und drei Tage darauf den Slalom, in dem er neben Weltmeister Marcel Hirscher (Österreich) der größte Gold-Favorit ist. Am 14. Februar wird er nach Russland fliegen, bis dahin stehen Pflege, Regeneration und irgendwann, wenn der Rücken besser geworden ist, Training an. "Ich freue mich auf die Spiele", sagte Neureuther. Trotz allem.

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