Neuner Sechste im letzten Rennen der Karriere

SID
Mit sechs Fahrkarten musste sich Magdalena Neuner zum Abschied mit Platz sechs begnügen
© spox

Mit der Großen Kristallkugel der weltbesten Biathletin in der Hand und einem Lächeln im Gesicht hat Magdalena Neuner ihre einmalige Karriere beendet.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Es fühlt sich nicht wie Abschied an. Ich freue mich so auf alles, was jetzt kommt", sagte die Rekord-Weltmeisterin, die ihre Laufbahn als Sechste des Massenstarts in Chanty-Mansijsk und mit dem dritten Gesamtsieg im Weltcup nach 2008 und 2010 beendete.

Bei den Männern gewann der Dreifach-Weltmeister von Ruhpolding, Martin Fourcade (Frankreich), den Gesamtweltcup. Beim abschließenden Massenstartrennen jubelte Arnd Peiffer an seinem 25. Geburtstag über Platz zwei hinter Emil Hegle Svendsen (Norwegen). Dank des vierten Platzes eroberte Andreas Birnbacher zum ersten Mal in seiner Karriere die kleine Kristallkugel des Massenstart-Disziplinsiegers.

Sechs Strafrunden statt Traumsieg

"Natürlich hätte ich mir gewünscht, mein letztes Rennen zu gewinnen. Aber mir ist doch ziemlich die Düse gegangen. Man macht ja nicht jeden Tag sein letztes Rennen", erzählte Magdalena Neuner im Ziel und nahm ihre sechs Strafrunden des Saisonfinales trotzdem gelassen.

Knapp eine Minute hinter der Doppel-Siegerin des Saisonfinales, Darja Domratschewa (Weißrussland), trudelte Magdalena Neuner unter dem Jubel der russischen Fans winkend in das Ziel und meinte: "Komischerweise habe ich unterwegs gar nicht an das Ende der Karriere gedacht. Ich wollte einfach nur so gut wie möglich Biathlon machen. Nur in der letzten Runde kam mir in den Kopf: Mensch, jetzt geht es zum letzten Mal diesen Anstieg hoch. Aber es ist schon okay."

Statt mit Tränen der Rührung präsentierte sich Magdalena Neuner in der sibirischen Taiga locker und fröhlich. "Ich habe mir meinen Traum erfüllt und zum dritten Mal die große Kugel gewonnen. Das werde ich jetzt so richtig genießen", erzählte die 25-Jährige und kündigte eine große Abschiedsparty in der Sportler-Diskothek von Chanty-Mansijsk an. Ab Montag beginnt mit der Rückkehr nach München für die Doppel-Olympiasiegerin von Vancouver das Leben nach dem Sport. "So viel anders wird es nicht werden. Das wird schon nicht so schlimm", sagte sie.

Mit dem zehnten Saisonsieg am Freitag (insgesamt 18 Podestplätze in 26 Rennen) und den Rängen vier sowie sechs war "Gold Lena" auch beim Saisonfinale wieder klar beste deutsche Skijägerin und kassierte in der erfolgreichsten Saison ihrer Laufbahn Preisgelder von insgesamt etwa 200.000 Euro. Andrea Henkel schaffte es auf den Rängen sechs, sieben und zehn in Sibirien immerhin auch dreimal in die Top Ten. Die Gesamtwertung gewann Neuner mit 1.216 Punkten knapp vor der sechsmaligen Saisonsiegerin Domratschewa (1.188).

Birnbacher und Peiffer stark, Greis macht weiter

"Ich habe zwischendurch ganz schön gezittert, weil ich wusste, dass ich unter den besten 20 einkommen musste und bin jetzt sehr glücklich", erzählte Andreas Birnbacher. Der Schlechinger krönte den bislang erfolgreichsten Winter seiner Karriere in Sibirien mit Platz drei im Gesamtweltcup und dem Gewinn der Massenstart-Kristallkugel. "Den Winter habe ich richtig gut hinbekommen. Ich hoffe, das gelingt mir noch einmal", sagte der 30-Jährige.

An seinem 25. Geburtstag freute sich im deutschen Lager auch Arnd Peiffer über "einen tollen Abschluss der Saison." Der Harzer aus Clausthal-Zellerfeld stand in Chanty-Mansijsk in allen drei Rennen jeweils als Zweiter auf dem Siegerpodest und rückte in der Gesamtwertung noch auf den vierten Platz hinter Martin Fourcade, Svendsen und Birnbacher vor.

"Insgesamt habe ich in diesem Winter sieben Mal auf dem Siegerpodest gestanden. Das ist mir noch nie gelungen. Ich kann mit der Saison sehr zufrieden sein", sagte Peiffer.

Im Schatten der beiden deutschen Top-Skijäger lieferte Newcomer Florian Graf als Massenstart-Fünfter das bislang beste Ergebnis seiner Karriere ab. Der 35 Jahre alte Olympiasieger Michael Greis zerstreute alle Gerüchte um den möglichen Rücktritt mit der Ankündigung, aufgrund seines guten Auftritts und Staffel-Bronze bei der Heim-WM die vorolympischen Saison in Angriff nehmen zu wollen.

Die Biathlon-Saison im Überblick

Artikel und Videos zum Thema