Frauen stehlen den Männern die Show

SID
Nicole Fessel überzeugte in Toblach mit Rang vier über drei Kilometer
© spox

Nicole Fessel als Vierte nur 1,9 Sekunden am Podest vorbei, Stefanie Böhler Fünfte - die deutschen Skilangläuferinnen haben auf der fünften Etappe der Tour de Ski den dominanten Männern erstmals in diesem Winter die Show gestohlen. Oberhof-Sieger Axel Teichmann war zuvor im Sonnenschein von Toblach mit ebenso perfektem Material auf Platz sechs gelandet und hatte den Sprung aufs Treppchen um 4,0 Sekunden verpasst.

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"Ein sensationelles Ergebnis der Frauen, fast auf dem Podest. Sie sind hervorragend gelaufen, wir haben hervorragend gewachst", sagte Bundestrainer Jochen Behle der Nachrichtenagentur dapd: "Sie haben endlich das Selbstvertrauen wieder."

Fessel lag nach 3,3 km nur 17,0 Sekunden hinter Siegerin Marit Björgen und war damit erstmals in diesem Winter auf Augenhöhe mit der Weltspitze. "Ein sensationelles Resultat, aber es wäre so schön mit dem Podestplatz gewesen."

Zwei Zehntel hinter Fessel stürmte Böhler auf Platz fünf und ist jetzt in der Tour-Gesamtwertung vier Etappen vor dem Ende schon Achte. Freilich mit stolzen 4:22,0 Minuten Rückstand auf die diesmal zweitplatzierte Spitzenreiterin Justyna Kowalczyk (Polen)

"Wir kämpfen weiter um die Top Ten"

Das überragende deutsche Teamresultat an diesem fast perfekten Tag in Italien komplettierten die Gesamt-Zehnte Katrin Zeller auf Platz zwolf und Denise Herrmann als 13. Behle blieb trotzdem auf dem Teppich: "Ich bleibe dabei: Das Podest in der Gesamtwertung ist für uns kein Thema, wir kämpfen weiter um die Top Ten."

Darauf haben jetzt aber überraschenderweise die im Saisonverlauf meist chancenlos hinterherlaufenden deutschen Frauen die besseren Chancen.

Angerer nur 56.

Denn im Fünf-Kilometer-Männerrennen büßte Tobias Angerer als 56. alle Chancen auf die Siegprämie von 100.000 Schweizer Franken ein.

Ex-Weltmeister Teichmann, der zuvor mit dem Triumph in Oberhof erst die Gesamt-Spitze übernommen und danach auf der vierten Etappe in Oberstdorf chancenlos zurückgefallen war, lag dagegen nach den fünf Kilometern in Toblach nur 6,0 Sekunden hinter dem russischen Sieger Alexander Legkow.

Filbrich bester Deutscher

"Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen. Ich hatte ja nur eine Wahl: Vollgas", sagte Teichmann. Der in Oberstdorf noch überzeugende Ex-Toursieger Angerer erlebte ein Fiasko. Mit 56,3 Sekunden Rückstand auf der kurzen Distanz kam der Routinier ins Ziel.

"Es ging gar nichts, ich habe keinen Fuß vor den anderen gekriegt. Auf einer längeren Strecke wäre ich ausgestiegen", meinte Angerer.

Er fiel in der Gesamtwertung von seiner Lauerposition acht auf Rang 14 zurück. Bester Deutscher ist nach seinem 15. Platz von Toblach nun Jens Filbrich als Zwölfter mit nunmehr schon 2:18,9 Minuten Rückstand auf den Schweizer Dario Cologna.

Der zweimalige Toursieger stürmte auf Platz drei und übernahm mit 15,7 Sekunden Vorsprung die Führung vom favorisierten Norweger Petter Northug, der nur auf Platz zwölf fuhr.

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