Goldgarant Müssiggang wird Cheftrainer

SID
Unter Uwe Müssiggang gewannen vier deutsche Athletinnen den Gesamt-Weltcup
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Uwe Müssiggang wird neuer Cheftrainer der deutschen Biathleten. Nach Olympia 2010 wird der 58-Jährige dann neben den weiblichen auch die männlichen Sportler übernehmen.

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Goldgarant Uwe Müssiggang wird nach dem Olympia-Winter 2010 die neugeschaffene Cheftrainerposition im deutschen Biathlon-Team übernehmen.

Das bestätigte Verbands-Sportdirektor Thomas Pfüller. Demnach wird der derzeitige Frauen-Bundestrainer dann für den weiblichen und den männlichen Bereich zuständig sein. Der seit 1998 amtierende Männer-Bundestrainer Frank Ullrich wird nach Ende des kommenden Winters wie geplant seinen Posten räumen.

Müssiggang wird an der Spitze stehen

"Wir wollen bei den Biathleten nach dem Vorbild der Langläufer Damen und Herren zusammenführen und Uwe Müssiggang soll an der Spitze stehen. Er ist der perfekte Mann für diesen Posten", sagte Pfüller.

Der 58 Jahre alte Erfolgscoach Müssiggang, der bei den Frauen für bislang 66 internationale Medaillen (davon 28 Gold bei Olympia und WM) verantwortlich ist, soll laut Pfüller zumindest bis Olympia 2014 Cheftrainer bleiben.

Der als perfekter Teamführer geltende künftige Oberchef bestätigte vor dem Weltcup-Auftakt in einer Woche in Schweden den Wechsel, vermied aber jeden weiteren Kommentar: "Ich werde mich erst nach Vancouver dazu äußern."

Frauen und Männer vereint

Biathlon-Königin Magdalena Neuner ist aber schon jetzt begeistert. "Ich glaube schon, dass Uwe das gut machen wird. Jetzt sind Damen und Herren getrennt, es ist eine gute Idee, wenn die deutsche Mannschaft wieder eins wird", sagte die sechsmalige Weltmeisterin. Doppel-Weltmeisterin Kati Wilhelm freut sich bereits jetzt auf mehr gemeinsame Lehrgänge mit den deutschen Männern um den dreimaligen Olympiasieger Michael Greis.

Dessen Disput mit Frank Ullrich im vergangenen Winter war einer der Auslöser für den angekündigten Abschied des zusätzlich von Doping-Anschuldigungen aus DDR-Zeiten betroffenen Männer-Chefcoachs.

Der 51-Jährige will sich derzeit voll auf seine 10. Olympischen Spiele konzentrieren und mag lieber noch nicht an das Ende im kommenden Frühjahr denken. Dass er an anderer Stelle beim Deutschen Skiverband (DSV) weitermacht, scheint eher ungewiss, wahrscheinlicher dürfte ein Wechsel zum Beispiel nach Norwegen sein.

Müssiggang hat das letzte Wort

"Ich habe einige gute Gespräche geführt, auch mit dem DSV. Aber ich werde mich im Frühjahr nach den Spielen entscheiden", sagte Ullrich und freut sich auf eine neue Herausforderung: "Einen Frank Ullrich, der im Sessel sitzt, wird es nicht geben." Im Team wird laut Neuner bereits heftig spekuliert, wer nach dieser Saison die unter Müssiggang angesiedelten Posten des Frauen- und Männer-Bundestrainers übernehmen könnte. Eine Entscheidung steht jedoch noch aus.

Als wahrscheinlichster Kandidat für den Frauen-Bereich gilt mit Ricco Groß ein Olympiasieger im Ruhestand. "Wir wollen Ricco bis 2014 zum Spitzentrainer ausbilden", sagte Pfüller dazu und bestätigt auch den derzeitigen Assistenzcoach Gerald Hönig als Kandidaten.

Im Männer-Bereich nennt der Sportdirektor die Namen des derzeitigen Assistenzcoachs Mark Kirchner sowie Remo Krug und Fritz Fischer. Olympiasiegerin und Weltmeisterin Kati Wilhelm geht davon aus, dass "mit uns gesprochen wird, wenn es um Uwes Nachfolger geht. " Am Ende wird aber wohl der neue Boss Uwe Müssiggang das letzte Wort haben.

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