Steuerzahler finanzieren Pechstein-Gutachten

SID
Claudia Pechstein wurde wegen auffälliger Blutwerte für zwei Jahre gesperrt
© Getty

Der Steuerzahler ist an den Verfahrenskosten der wegen auffälliger Blutwerte für zwei Jahre gesperrten Eisschnellläuferin Claudia Pechstein beteiligt.

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Der Steuerzahler ist an den Verfahrenskosten der wegen auffälliger Blutwerte für zwei Jahre gesperrten Eisschnellläuferin Claudia Pechstein beteiligt.

Die Studie eines ihrer Gutachter, Professor Christof Dame von der Berliner Charite, wurde von der Bundespolizei als Pechsteins Arbeitgeber finanziert. Das bestätigte das Bundesinnenministerium der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Pechsteins Manager Ralf Grengel erklärte: "Claudia hat in diesem Verfahren immense Kosten zu tragen, von daher ist eine Unterstützung durch die Bundespolizei eine willkommene Entlastung."

Gutachten beim CAS vorgelegt

Dame hatte bei der Verhandlung Ende der vergangenen Woche vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS ein Gutachten vorgelegt, das der fünfmaligen Eisschnelllauf-Olympiasiegerin eine Veränderung des Epo- und des Epo-Rezeptoren-Gens bescheinigte.

Auf diese genetische Disposition könnten nach Ansicht des Professors "theoretisch" die überhöhten Retikulozyten-Werte Pechsteins zurückzuführen sein, die den Weltverband veranlassten, die Berlinerin für zwei Jahre zu sperren.

Urteil wird nicht vor dem 10. November 2009 erwartet

"Wir können Ihnen bestätigen, dass für Frau Pechstein eine Kostenzusage zu einer Untersuchung in der Charite zu Lasten der Heilfürsorge der Bundespolizei gegeben wurde", erklärte das Ministerium.

"Dies geschah, um krankheitswertige hämatologische Störungen auszuschließen." Und weiter hieß es: "Auch bei allen anderen Bundespolizisten und -polizistinnen werden gegebenenfalls solche Untersuchungen zur Abklärung unklarer Befunde in Auftrag gegeben."

Christof Dame - "Professor x"

Dame, bisher in der Boulevard-Presse nur als "Professor x" bekannt, legte Wert darauf, dass seine Studie nicht von Claudia Pechstein, sondern von der Bundespolizei in Auftrag gegeben wurde. Damit werde klar, dass er nicht als bestellter Gutachter anzusehen sei.

Nach der Revisionsverhandlung Ende der vergangenen Woche vor dem CAS wartet Pechstein nun auf ihr Urteil. Eine Entscheidung wird es nicht vor dem 5. November 2009 geben.

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