Kanadas Biathletinnen ziehen sich aus

Von Johannes Rupprechter
Um sich die Olympiaförderung zu finanzieren, ließen die kanadischen Biathlon-Frauen alle Hüllen fallen
© www.boldbeautifulbiathlon.com

Sportlich sind sie nur Randerscheinungen. Nun sorgen die kanadischen Biathlon-Frauen abseits der Loipe für Furore. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel zog das Team blank, um so fehlende Gelder zu erwerben.

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Die Skijägerinnen ließen sich für einen Kalender im Eva-Kostüm ablichten. Mit den Waffen der Frau wollen die fünf Kanadierinnen Zina Kocher, Megan Tandy, Rosanna Crawford, Megan Imrie, und Sandra Keith ihre geringen finanziellen Mittel erhöhen. Das Werk ist auf www.boldbeautifulbiathlon.com zu bestellen.

Das Quintett will sich auf diese Weise die Olympiaförderung finanzieren. Von den 110 Millionen Dollar an finanziellen Aufwendungen für die Olympischen Spiele 2010 in Vancouver geht nur ein vernichtend geringer Anteil an die Biathlon-Frauen.

Kocher: "Wollen mehr Aufmerksamkeit"

Denn die Spiele 2010 im Zeichen der fünf Ringe sind das ganz große Ziel der fünf Damen: "Winterspiele zu Hause in Kanada sind ein Traum", so Zina Kocher, die erfolgreichste Biathletin aus der nordamerikanischen Alpin-Hochburg, in der "Welt am Sonntag."

Auch der Stellenwert der Sportart in Kanada soll durch die ungewöhnliche Aktion einen Schub bekommen.

"Wir hoffen, dass wir damit auch unserem Sport mehr Aufmerksamkeit bescheren können", sagt Kocher, "denn in Kanada interessiert sich kein Mensch für Biathlon, keines unserer Rennen wird im Fernsehen gezeigt."

"Zeigen keine sexuellen Körperteile"

Kocher, die als bestes Weltcup-Ergebnis einen dritten Platz von Östersund 2006 stehen hat, sieht die Bilder aber keineswegs als billig an und stellt klar: "Die Fotos sollen erotisch sein, aber geschmackvoll und daher keine sexuellen Körperteile zeigen."

Die 26-Jährige ist wie ihre Kolleginnen voll von der Aktion und ihrem Erfolg überzeugt.

"Es wäre schön, wenn wir dadurch wenigstens mal die ganze Saison einen Physiotherapeuten dabei haben könnten", schränkt aber realistisch ein: "Bedingungen wie Norwegen, Deutschland oder Russland bekommen wir sowieso nie."

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