Morgenstern gewinnt in Liberec

SID
Morgenstern
© Getty

Liberec - Weltcup-Dominator Thomas Morgenstern bejubelte bei der Generalprobe für die WM 2009 seinen zehnten Saisonsieg, die deutschen Skispringer standen auf verlorenem Posten.

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Beim Weltcup im tschechischen Liberec fiel Georg Späth im Finale vom 9. auf den 23. Platz zurück und konnte sich damit wie seine vier Kollegen nicht als Alternative für die Skiflug-Weltmeisterschaften in zwei Wochen aufdrängen.

"Der zweite Sprung ging total daneben. Ich weiß nicht, was mich da geritten hat. Ich wollte es erzwingen, um zu beweisen, dass ich es kann. Dabei stand ich mir selbst im Weg", haderte Späth mit seinem verpatzten Comeback nach vierwöchiger Weltcup-Pause.

Über 600 Punkte Vorsprung

Morgenstern glänzte auf der Schanze, auf der er 2003 den ersten seiner nunmehr zwölf Karriere-Weltcupsiege gefeiert hatte, und setzte sich mit Sprüngen von 132 und 128,5 Metern knapp vor seinem Landsmann Gregor Schlierenzauer durch. Rang drei belegte der Schweizer Andreas Küttel.

In der Gesamtwertung baute Morgenstern seine Führung mit 1555 Punkten vor Schlierenzauer (919) weiter aus. "Ich komme meinem großen Ziel, dem Weltcup-Gesamtsieg, immer näher. Das ist ein sehr schönes Polster", frohlockte der Doppel-Olympiasieger.

Späth verkrampft

Späth war nach seinem Absturz dagegen frustriert. Mit einem Sprung von 123 Metern hatte der Oberstdorfer zur Halbzeit auf dem neunten Rang gelegen, doch im Finale versagten ihm die Nerven.

Ein Hüpfer auf 112 Meter ließ die Hoffnungen auf eine Top-Platzierung platzen. "Vielleicht bin ich zu verkrampft. Ich muss zusehen, dass ich das Positive vom ersten Sprung mitnehme", sagte Späth.

Schwache zweite Garde

Er darf sich dennoch Hoffnungen auf eines der maximal sechs Tickets für die Skiflug-WM machen, für die Michael Neumayer, Martin Schmitt sowie Michael Uhrmann gesetzt sind. Stephan Hocke dürfte von Bundestrainer Peter Rohwein ebenfalls berücksichtigt werden.

Das Quartett hatte nach dem schwachen Abschneiden in der Vorwoche in Sapporo eine Wettkampfpause verordnet bekommen und trainiert am Wochenende unter Rohweins Regie im Allgäu. "Die WM steht im Vordergrund. Deshalb haben wir Liberec ausgelassen, weil es die einzige Möglichkeit zum Training war", sagte der Coach.

Aus der zweiten DSV-Reihe wusste hinter Späth am ehesten noch Tobias Bogner zu gefallen. Bei seinem ersten Saison-Weltcup verpasste der 17-jährige Berchtesgadener als 33. nur knapp das Finale. "Es war trotzdem ganz in Ordnung. Ich bin zufrieden", sagte Bogner. Kevin Horlacher auf Platz 48 und Jörg Ritzerfeldauf Rang 49 enttäuschten wie Erik Simon, der bereits in der Qualifikation scheiterte.