Tischtennis: Timo Boll "will nicht als Invalide aufhören"

SID
Timo Boll ist ein deutsches Tischtennis-Idol.
© getty

Das deutsche Tischtennis-Idol Timo Boll legt sich weiterhin nicht auf einen Zeitpunkt für das Ende seiner Karriere fest. "Es wird vom Körper abhängen, den Spaß werde ich nicht verlieren. Mein Körper wird das Ende setzen. Quälen werde ich mich nicht. Ich will nicht als Invalide aufhören", sagte der 37 Jahre alte Weltranglistenerste am Rande der German Open in Bremen in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Nach über 15 Jahren praktisch durchgehend in den Top 10 der Weltrangliste fühlt sich der Rekordeuropameister, der erst zu Jahresbeginn bis 2022 beim deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf verlängert hat, physisch nur bedingt eingeschränkt. "Ich habe noch Kraft, aber mir geht das Elastische ab, ich komme nicht mehr so gut aus der tiefen Hocke", sagte er: "Technisch gesehen bin ich besser als vor zehn Jahren und vor allem auch vom Taktischen her, mir stehen mehr Varianten zur Verfügung. Ich habe kaum noch eine Schwäche."

Noch intensiver als schon in den vergangenen Jahren jedoch hört der in Bremen im Viertelfinale ausgeschiedene Routinier im Herbst seiner Laufbahn auf die Signale seines Körpers. Die jüngste Spielpause nach mehreren großen Erfolgen in den vorherigen Monaten sei die Konsequenz aus der Erkenntnis gewesen, "dass der Körper am Limit war. Es kamen leichte Reizungen, das Knie schwoll an. Ich hatte den Eindruck, die Pause muss her, sonst kommt der große Knall".

Timo Boll will Karriere rechtzeitig beenden

Unter allen Umständen möchte Boll trotz der angestrebten Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio nach Ende der Karriere nicht unter Spätfolgen zu hoher körperlicher Belastung leiden müssen: "Ich will im Alter auf jeden Fall Tennis spielen oder was auch immer. Das will ich mir in den letzten Jahren meiner Karriere nicht verbauen."

Der Anfang April anstehende Verlust der Führungsposition in der Weltrangliste an den chinesischen WM-Zweiten Fan Zhendong betrübt Boll, der momentan zum insgesamt vierten Mal seit 2003 die Nummer eins der Welt ist, nicht. "Ich wusste, dass es nur ein kurzes Vergnügen sein würde. Ich habe es genossen, aber es macht mich nicht traurig, es nicht mehr zu sein", sagte er.

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