Diagnose und Reha-Plan: Zverev macht erste Schritte nach dem French-Open-Schock

SID
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© getty

Nach seiner schweren Verletzung peilt Alexander Zverev eine möglichst schnelle Rückkehr auf den Tennisplatz an. Ein Arztbesuch sollte endgültig Klarheit über die Reha-Dauer bringen.

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Alexander Zverev machte es sich auf seiner Couch gemütlich. Den geschienten rechten Fuß streckte der Olympiasieger zur Seite, kraulte zwei der wuscheligen Familienhunde und schaute Fernsehen. Den ersten schweren Schock der schmerzhaften Verletzung im Halbfinale der French Open hat Zverev verdaut, ab jetzt legt er alle Energie in die Regeneration. Ob es bis Wimbledon (ab 27. Juni) reicht? Äußerst Fraglich.

"Die Behandlungen haben angefangen", schrieb der Weltranglistendritte unter den Einblick in seine Gefühlslage, den er am Abend vor dem Flug von seinem Wohnort Monte Carlo nach Deutschland bei Instagram teilte. In München soll laut Bild-Zeitung die erste Diagnose des Risses mehrerer Außenbänder im Fuß gestützt und anschließend der Reha-Plan festgelegt werden. Im Gepäck hat Zverev die guten Genesungswünsche der versammelten Sportprominenz.

"Gute Besserung, Sascha - hast ein krasses Match geliefert", schrieb Nationalspieler Thomas Müller in den Sozialen Netzwerken. "Gute Besserung, mein Junge", fügte Basketball-Ikone Dirk Nowitzki an. Sogar der derzeit inhaftierte Boris Becker meldete sich, wie Zverevs Bruder Mischa bei Eurosport verriet. "Ich habe deine Reise bei den French Open verfolgt und wünsche dir alles Gute und eine schnelle Genesung", zitierte der TV-Experte Beckers Nachricht an "Sascha".

Nadal über Zverev: "Wird mehr als einen Grand Slam gewinnen"

Zverev hatte die Partie gegen Sandplatzkönig Rafael Nadal am Freitag beim Stand von 6:7 (8:10), 6:6 nach intensivsten 3:13 Stunden Spielzeit aufgeben müssen, nachdem er böse umgeknickt war. Er wurde im Rollstuhl vom Court Philippe Chatrier gebracht und kehrte unter tosendem Applaus noch einmal kurz auf Krücken zurück, um Nadal zu gratulieren.

Zverev war nach einer zuvor durchwachsenen Saison in Paris zur Höchstform aufgelaufen und hatte seinen Anspruch auf seinen ersten Grand-Slam-Triumph untermauert. Er schlug Wunderkind Carlos Alcaraz und forderte Nadal bis zum bitteren Ende alles ab.

"Er hat unglaublich gespielt. Ich weiß, wie sehr er um einen Grand-Slam-Titel kämpft", sagte der Spanier, der in Roland Garros am Sonntag seinen 14. Triumph feierte: "Ich bin mir sicher, er wird mehr als einen gewinnen."

Für einen Start in Wimbledon braucht es nun aber eine Blitz-Heilung, für einen Sieg an der Church Road ein kleines sportliches Wunder. Zunächst einmal muss sich Zverev durch die Reha quälen. Seine Teilnahme am Rasenturnier in Halle/Westfalen sagte er wie zu erwarten ab. "Das ist unglaublich bitter für Sascha, er hat ein herausragendes Turnier gespielt und hatte eine echte Chance auf den Titel und die Nummer eins der Welt", sagte Ralf Weber, Turnierdirektor in Ostwestfalen.

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