Tennis-Weltrangliste: Novak Djokovic nach zwei Jahren nicht mehr die Nummer eins

SID
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Novak Djokovic wird am Montag als Nummer eins der Welt von Daniil Medwedew abgelöst. Erstmals seit 2004 ist damit nicht einer "der großen Vier" an der Spitze der Weltrangliste.

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Die Ära endet nach 18 Jahren: Erstmals seit 2004 wird nicht einer der "großen Vier" an der Spitze der Tennis-Weltrangliste stehen. Daniil Medwedew klettert am Montag im Ranking ganz nach oben, der Russe profitierte von der Niederlage des Serben Novak Djokovic beim ATP-Turnier in Dubai. Fast zwei Jahrzehnte lang hatten Djokovic, Rafael Nadal, Roger Federer oder Andy Murray die Weltrangliste angeführt.

Nun riss diese Strähne nach dem 4:6, 6:7 (4:7) von Djokovic im Viertelfinale gegen den Tschechen Jiri Vesely. Insgesamt 361 Wochen stand Djokovic bislang ganz vorne, nun folgt erstmals Medwedew. Der 26-Jährige spielt zeitgleich beim Turnier in Acapulco, schon die ganze Woche stand im Zeichen des Fernduells der beiden um den Tennis-Thron. Der Triumph beim Turnier in Mexiko, bei dem Alexander Zverev nach seinem Ausraster disqualifiziert worden war, hätte dem US-Open-Champion zum Sprung an die Spitze gereicht. So weit muss er nun aber gar nicht mehr kommen.

Die Ära von Federer, Djokovic, Murray und Nadal hatte am 2. Februar 2004 begonnen - Medwedew war damals sieben Jahre alt. Nun ist er nach Jewgeni Kafelnikow und Marat Safin der dritte Russe an der Spitze. Djokovic hatte schon zu Wochenbeginn betont, dass er Medwedew den Erfolg gönne. Er sei "der Erste, der ihm gratuliert", sagte der 34-Jährige, der in Dubai sein erstes Turnier im Jahr 2022 spielte. Bei den Australian Open hatte er nicht antreten können, weil er wegen einer fehlenden Impfung gegen das Corona-Virus von den australischen Behörden des Landes verwiesen wurde.

Neben den sportlichen Schlagzeilen war Zverevs Ausraster das große Thema im Tenniszirkus in dieser Woche. Nach Djokovic bezogen auch Grand-Slam-Rekordchampion Nadal und der Russe Medwedew Stellung zum lärmenden Fehltritt der deutschen Nummer eins, mit dem sich Zverev selbst der Chance auf eine Titelverteidigung in Acapulco/Mexiko beraubte. Und sie alle waren sich einig: So darf man nicht auftreten.

Zverev-Eklat: Nadal stützt den Deutschen

"Ich habe ein gutes Verhältnis zu Alexander", sagte Nadal, der 35 Jahre alte Spanier, der selbst auf einer Erfolgswelle reitet: "Aber letztendlich denke ich, dass die Strafe verdient ist. Man kann nicht so handeln, und ich glaube, dass er sich dessen bewusst ist."

Nadal versicherte, dass sich Zverev normalerweise nicht so verhalte wie in den vieldiskutierten Szenen. Er betonte, dass sich "Millionen von Kindern" am Verhalten der Sportstars orientierten und sie deshalb "mit gutem Beispiel vorangehen" und ein "Minimum an Respekt" zeigen müssten. "Er hat verstanden, dass er einen Fehler gemacht hat. Das ist für mich das Entscheidende", fügte Medwedew an. Und Djokovic ist überzeugt, dass Zverev den Prozess der Reflexion "mit der nötigen Reife angehen" werde.

Zverev war wegen seines Ausrasters nach einem Doppelmatch für das gesamte Turnier gesperrt worden. Die deutsche Nummer eins bat anschließend ausführlich um Entschuldigung.