Osaka kündigt nach Aus neue Pause an: "Weiß nicht, wann ich mein nächstes Match spiele"

SID
Osaka ist bei den US Open in der 3. Runde gescheitert.
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Naomi Osaka scheitert bei den US Open an einem Teenie und kündigt weinend ihre nächste Pause an.

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Naomi Osaka schluchzte. Die viermalige Grand-Slam-Siegerin zog ihr Cap vor das Gesicht und versuchte sich zu beruhigen - ohne Erfolg. Die Starspielerin konnte ihre Tränen nach dem völlig überraschenden Aus bei den US Open nicht zurückhalten und kündigte schluchzend ihre nächste längere Auszeit an.

"Ich bin an einem Punkt, an dem ich herauszufinden versuche, was ich will", sagte die 23-Jährige, ihre Stimme brach immer wieder weg: "Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wann ich mein nächstes Tennismatch spielen werde. Ich denke, ich werde für eine Weile eine Pause einlegen."

Vorausgegangen war ein Drittrundenauftritt der Weltranglistendritten, in dem Osaka nervös wirkte und fahrig. Sie haderte, fluchte, donnerte ihren Schläger auf den blauen Hartplatz - doch es half alles nichts. Osaka verlor die Kontrolle über das Match und musste sich vor einem staunenden Publikum mit 7:5, 6:7 (2:7), 4:6 der 18 Jahre alten Leylah Fernandez geschlagen geben, die nun im Achtelfinale auf die deutsche Topspielerin Angelique Kerber trifft.

"Normalerweise habe ich das Gefühl, dass ich Herausforderungen mag", sagte Osaka anschließend: "Aber in letzter Zeit fühle ich mich sehr ängstlich, wenn die Dinge nicht so laufen, wie ich will. Und ich habe das Gefühl, dass man das spüren kann."

Osaka: "Gefühl, dass ich nicht glücklich bin"

Bei Osaka erinnerte kaum noch etwas an die Spielerin, die vor einem Jahr den Titel in New York gewann und dann in Melbourne unwiderstehlich nachlegte. Die sich sportlich über die Konkurrenz in der Weltspitze zu erheben schien und weitere Titel in bester Aussicht hatte.

Der erste sichtbare Bruch ereignete sich bei den French Open, als sie nach dem Streit um einen Presseboykott zurückzog und anschließend ihre Probleme mit Depressionen offenbarte. Die weltweit vermarktete Topsportlerin erhielt großen Zuspruch aus Sport und Showbusiness und meldete sich bei den Olympischen Spielen in Tokio zurück, nachdem sie auch Wimbledon ausgelassen hatte.

Sie habe wochenlang ihren Akku "aufgetankt" und Zeit mit ihren Liebsten verbracht, berichtete Osaka damals, der dann auch noch die Ehre zukam, das Olympische Feuer entzünden zu dürfen.

Die sportlichen Hoffnungen der Japaner konnte sie in Tokio nicht erfüllen, schon im Achtelfinale war Schluss. Der Eindruck, dass Osaka ein gutes Stück von ihrer Bestform entfernt ist, verfestigte sich dann beim Vorbereitungsturnier auf die US Open in Cincinnati, als es für sie ebenfalls nicht über die Runde der besten 16 hinausging.

Nun das kurze Intermezzo in New York, das Fragen nach der Zukunft von Osaka im Profitennis aufwirft. "Ich habe das Gefühl, dass ich in letzter Zeit nicht glücklich bin, wenn ich gewinne. Ich spüre eher eine Erleichterung", sagte die Japanerin: "Und wenn ich verliere, bin ich sehr traurig. Ich glaube nicht, dass das normal ist."