Nürnberg-Halbfinale: Kerber sagt ab

SID
Kerber mit schmerzverzerrten Gesicht: Der Rücken macht Probleme
© getty

Tränen statt Finale - und Sorge um Paris: Favoritin Angelique Kerber hat wegen Rückenproblemen auf ihre Halbfinal-Teilnahme beim WTA-Turnier in Nürnberg verzichtet und reist wie ihre Fed-Cup-Kollegin Andrea Petkovic (Oberschenkelzerrung) angeschlagen zu den am Sonntag beginnenden French Open.

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"Natürlich hoffe ich, dass ich es für Paris schaffe und bald bei einhundert Prozent bin", sagte Kerber und kündigte an: "Ich brauche jetzt ein bisschen Pause und werde wohl viele Stunden auf der Behandlungsbank der Physios liegen."

Die beim Nürnberger Versicherungscup an Position zwei gesetzte Kerber sollte am Freitag gegen Roberta Vinci (Italien/Nr. 4) um den Einzug ins Finale spielen. Stattdessen teilte die 27-Jährige den Zuschauern auf dem Centre Court unter Tränen die traurige Nachricht per Mikrofon mit.

"Es tut mir mega-leid. Es ist nicht einfach, aber ich will nichts riskieren, weil ich nicht bei 100 Prozent bin. Ich habe auch gestern mit Schmerzmitteln gespielt", sagte die immer wieder von Weinkrämpfen geschüttelte Kerber nach dem "schwersten Gang der Woche" und meinte mit Blick auf Roland Garros: "Es ist die beste und schlauste Entscheidung."

Auch Petkovic angeschlagen

Bereits am Sonntag beginnt am Bois de Boulogne das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres (bis 7. Juni). Neben Linkshänderin Kerber, die es zum Auftakt mit Timea Babos (Ungarn) zu tun bekommt, ist auch die letztjährige French-Open-Halbfinalistin Andrea Petkovic nicht fit.

Die Darmstädterin hatte in Nürnberg ihre Erstrundenpartie gegen die Russin Julia Putinzewa beim Stand von 0:5 aufgegeben, nachdem sie nach einem Sprint ein Stechen im Oberschenkel verspürt hatte. "Ich tue' alles, um fit zu werden", sagte Petkovic (27), die schon in Paris weilt, aber wegen der Beschwerden nur verhalten aufschlagen kann.

Bundestrainerin Barbara Rittner war die Sorge um ihr Top-Duo anzusehen. "Natürlich ist meine Stimmung gedämpft. Ich wünsche mir für Paris, dass meine Spielerinnen gesund sind und spielen können", sagte Rittner: "Es ist das Schlimmste eingetreten, was man sich vorher hätte ausdenken können."

"Es hat sogar geknackt"

Eine Trainingseinheit am Morgen auf der Anlage am Valznerweiher hatte Stuttgart-Gewinnerin Kerber wegen der anhaltenden Schmerzen im unteren rechten Rückenbereich vorzeitig abbrechen müssen. Bereits in den vergangenen Wochen hatten die Kielerin die Beschwerden geplagt - in den letzten Tagen waren sie schlimmer geworden. "Es hat sogar geknackt", berichtete Kerber.

Nach ihrem Viertelfinalsieg gegen die Japanerin Misaki Doi (6:2, 6:3) hatte sich die Wimbledon-Halbfinalistin von 2012 wie bereits an ihrem spielfreien Mittwoch lange von einem Physiotherapeuten behandeln lassen. Die Weltranglisten-42. Vinci steht damit kampflos im Endspiel des mit 250.000 Dollar dotierten Nürnberger Versicherungscups.

Ihre Gegnerin wird am Freitag im Spiel zwischen Karin Knapp (Italien/Nr. 6) und Lara Arruabarrena ermittelt. Die ungesetzte Spanierin, Nummer 98 der Welt, hatte nacheinander die beiden deutschen Hoffnungsträgerinnen Sabine Lisicki (Berlin/Nr. 3) im Achtelfinale und Carina Witthöft (Hamburg/Nr. 8) im Viertelfinale ausgeschaltet.

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