1:0: Kamke besiegt Benneteau

SID
Tobias Kamke führt das deutsche Team beim Viertelfinale in Nancy an
© getty

Tobias Kamke hat das deutsche Team im Viertelfinale des Davis Cups gegen Frankreich mit 1:0 in Führung gebracht. Der 27 Jahre alte Lübecker gewann zum Auftakt in Nancy gegen den fünf Jahre älteren Julien Benneteau 7:6 (10:8), 6:3, 6:2.

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"Das war sicher einer der wichtigsten Siege in meiner Karriere", sagte Kamke und lobte ausdrücklich Kapitän Arriens: "Besonders die Teamsitzung am Dienstag hat mich inspiriert, ich hoffe, ich erinnere mich noch in zehn Jahren daran. Wir versuchen, das Vertrauen, das Carsten in uns gesetzt hat, zurückzuzahlen."

Mit diesem Sieg hatte kaum jemand gerechnet, auch wenn Kamke im Vorfeld noch die besten Chancen auf einen Erfolg zugetraut worden waren.

Allerdings hatte der 27-Jährige zuvor dreimal gegen Benneteau verloren, sein bisher einziger Einsatz im Davis Cup war im vergangenen Jahr in Argentinien mit zwei Niederlagen zudem äußerst bescheiden verlaufen.

Auf dem schnellen Hartplatz von Nancy bekam Kamke jedoch die Nervosität nach einer halben Stunde in den Griff - und ließ die Absagen von Tommy Haas, Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer fast vergessen. Selbst der Ärger um das ausgefallene Einzel in Runde eins gegen Spanien und der seltsame Zoff zwischen Arriens und Kohlschreiber rückten in diesem Moment in den Hintergrund.

Kamkes Auftritt wenig überzeugend

Dabei war es kein hochklassiges Spiel, das Kamke zeigte. Bis zum 0:4 im ersten Durchgang gelang dem Weltranglisten-96. kaum etwas. Immer wieder klopfte sich Kamke auf den Oberschenkel, als wollte er sagen: "Jetzt beweg dich endlich besser!" Immerhin das gelang - und plötzlich packte Benneteau das Flattern. Der 32-Jährige produzierte Fehler am Fließband, selbst fünf Satzbälle vergab er.

Kamke dagegen war in den entscheidenden Situationen zur Stelle, nutzte seine zweite Chance zum Satzgewinn und marschierte sofort weiter. Mit dem Break zum 2:0 legte er den Grundstein, um seine Führung auszubauen und ließ sich dabei auch nicht von der blauen Fankolonie der Franzosen aus der Ruhe bringen, die für gebührende Davis-Cup-Stimmung sorgten.

Nach dem Matchball fiel Arriens seiner Nummer eins in die Arme. In Buenos Aires hatte der Bundestrainer bei seinem Debüt Kamke zum Nationalspieler gemacht, so etwas schweißt zusammen.

Auch wenn der Weg zu einem Sieg über Frankreich und zum Halbfinaleinzug noch weit ist - für den dringend benötigten Umbruch und die Zeit nach Haas und Kohlschreiber war dieser Punkt wahrscheinlich mehr wert, als auf dem Spielbericht abzulesen war.

Tobias Kamke im Steckbrief

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