Qualifikant Struff im Viertelfinale

SID
Jan-Lennard Struff zeigte gegen Sergej Stachowsky eine starke Leistung
© getty

Qualifikant Jan-Lennard Struff hat seinen Siegeszug beim ATP-Turnier in München fortgesetzt. Der 24 Jahre alte Tennisprofi aus Warstein setzte sich gegen den Ukrainer Sergej Stachowsky 6:3, 6:3 durch und feierte auf der Anlage am Aumeister bereits seinen fünften Sieg in Serie ohne Satzverlust.

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Durch den Einzug ins Viertelfinale ist Struff bereits einen Schritt weiter als Titelverteidiger Tommy Haas.

Die deutsche Nummer eins greift erst am Donnerstag gegen den Kolumbianer Alejandro Falla ins Turniergeschehen ein. Als dritter Deutscher hat Dustin Brown (Winsen/Aller) die Chance auf die Runde der besten Acht des mit 485.760 Euro dotierten Sandplatzturniers. Der Wildcard-Inhaber trifft auf den topgesetzten Italiener Fabio Fognini.

Die fünf Spiele in München merkt Struff in den Knochen und ist daher froh über einen freien Tag am 1. Mai. "Am Ende war ich ganz schön müde", gab er nach dem Sieg über Stachowsky zu, "der Start ins Spiel war sehr gut, aber im zweiten Satz wurde es immer enger."

Halbfinale möglich

Erst zum zweiten Mal in seiner jungen Karriere steht Struff im Viertelfinale eines ATP-Turniers, und dort muss noch lange nicht Schluss sein für den 1,96 Meter großen Schlaks. Am Freitag trifft er entweder auf Jürgen Melzer (Österreich) oder Ricardas Berankis (Litauen) - zwei Gegner, die er in der derzeitigen Verfassung im Griff haben sollte.

Krachende Aufschläge mit weit über 200 km/h, offensive Grundschläge - und "eine natürliche Schönheit beim Spielen", die Bundestrainer Carsten Arriens ihm attestiert: Struff steht für den längst fälligen Generationswechsel im deutschen Herrentennis. Arriens traut dem Weltranglisten-96. jedenfalls eine Menge zu. "Seine besten Tennisjahre kommen noch", sagte er.

Beim Davis-Cup-Viertelfinale in Frankreich (2:3) hatte Struff erstmals in Kader der deutschen Nationalmannschaft gestanden. Auch wenn er in Nancy noch nicht zum Einsatz kam, habe er eine Menge "Extra-Motivation" aus dem Team-Erlebnis gezogen, erklärte er in München.

Auszeit beim Bayern-Debakel

Dort, beim MTTC Iphitos, hoffen die Zuschauer darauf, dass es Tommy Haas seinem zwölf Jahre jüngeren Kollegen gleichtun wird. Im vergangenen Jahr hatte der Wahlamerikaner die internationalen Tennismeisterschaften von Bayern erstmals gewonnen, nun plagt den 36-Jährigen zum wiederholten Male die dreimal operierte Schulter.

Trotz der Probleme will Haas am Donnerstag aufschlagen, "immerhin ist München sein Heimturnier in Deutschland", sagte sein Coach Alexander Waske: "Wenn wir in Valencia wären, wüsste ich nicht, ob Tommy spielen würde." Das beste Tennis sollten die Fans des Weltranglisten-16. nicht erwarten, "aber wir sind auf einem guten Weg", sagte Waske, "vor ein paar Wochen haben wir nur im Kleinfeld Bälle geschlagen".

Jeden Tag fährt Haas zu einem Arzt am Chiemsee und lässt sich behandeln, den Rest des Tages genießt er im Kreis seiner Familie. In München sind seine Eltern und Schwestern nie weit. Auch seine Verlobte Sara Foster und Tochter Valentina sind nach Deutschland gekommen. Am Dienstagabend gönnte sich Haas einen Ausflug in die Allianz Arena und sah die Demontage des FC Bayern in der Champions League.

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