Handball-Doku als Motivationskick

SID
Barbara Rittner will den DTB-Damen den ersten Finaleinzug seit 22 Jahren perfekt machen
© getty

Das deutsche Fed-Cup-Team kann den Start des Halbfinales gegen Gastgeber Australien am Samstag kaum erwarten. Vor der Mission Finale steht allerdings erst einmal das Projekt Gold.

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Barbara Rittner überlässt wie immer nichts dem Zufall. Damit zum ersten Mal seit 22 Jahren die Mission Finale gelingt, greift die Fed-Cup-Teamchefin am anderen Ende der Welt erneut tief in die Trickkiste.

Der Film "Projekt Gold" soll den deutschen Tennis-Spielerinnen vor dem Halbfinale gegen Gastgeber Australien am Samstag (4.00 Uhr MESZ) und Sonntag (4.45/Sat1 Gold und tennis.de) in Brisbane den letzten Motivationskick geben. Die Doku zeichnet den Weg der Handball-Nationalmannschaft zum WM-Titel 2007 im eigenen Land.

"Wir wollen den Pott"

Es ist eine Erfolgsstory, die auch Angelique Kerber (Kiel), Andrea Petkovic (Darmstadt), Julia Görges (Bad Oldesloe) und Anna-Lena Grönefeld (Nordhorn) schreiben möchten. "Wir wollen den Pott. Mit dem Team, das wir haben, besteht die Chance auf den Titel immer.

Wir wissen, dass wir an einem Strang ziehen, und früher oder später wird das belohnt werden", sagte Petkovic dem SID. Nach ihrem Turniersieg vor anderthalb Wochen in Charleston/USA strotzt die Weltranglisten-28. vor Selbstvertrauen und wird in Brisbane als zweite Einzelspielerin neben Kerber ins Rennen gehen.

Überhaupt ist die Stimmung nach der 28-stündigen Anreise seit Montag trotz des Jetlags prächtig. "Die Laune ist gut, alles super. Ich denke, dass am Samstag alles okay sein wird und dass bisher auch der Schlafrhythmus stimmt", meinte Rittner, die die Chancen auf den ersten Finaleinzug des zweimaligen Fed-Cup-Siegers Deutschland (1987 und 1992) seit 22 Jahren auf "50:50" beziffert. "Jedes Match ist offen, die Tagesform wird entscheiden", sagt die 40-Jährige.

Deutschland leichter Favorit

Vom Ranking her ist das DTB-Quartett gegen Samantha Stosur und Co. Favorit. Die Australierinnen ihrerseits setzen in Queensland auf ihren Heimvorteil in der schmucken Pat-Rafter-Arena (5500 Zuschauer).

Als deutsche Nummer eins fiebert Linkshänderin Kerber ihrem Auftritt auf dem Plexicushion-Hartplatz bereits entgegen, sie kann "dieses besondere Gefühl" kaum erwarten.

"Der Fed Cup kitzelt die letzten Prozente aus dir heraus. Da entsteht eine unglaubliche Energie, das pusht mich einfach enorm", sagte die Weltranglistensiebte dem SID: "Es wäre das Allergrößte, mit diesem tollen Team den Fed Cup zu gewinnen."

Im Viertelfinale im Februar in der Slowakei (3:1) war diese Magie zu spüren, als Kerber mit zwei Einzelsiegen - unter anderem gegen Australian-Open-Finalistin Dominika Cibulkova - im Hexenkessel von Bratislava überzeugte. "Da haben wir Herz und Teamgeist gezeigt, deshalb haben wir gewonnen. Das ist eine unserer großen Stärken", meinte Rittner.

Rechnung mit Stosur offen

Brisbane ist besonders für Kerber ("Wir haben viel Selbstvertrauen") ein gutes Pflaster. Zweimal stand sie dort im Viertelfinale, ihre Fed-Cup-Bilanz auf Hardcourt lautet 3:0. Und gegen die einstige US-Open-Siegerin Stosur (WTA-Rang 19) hat Kerber noch mehr als eine Rechnung offen.

Vor zwei Jahren verlor sie im Fed-Cup-Erstrundenduell gegen die in Brisbane geborene Stosur, die Kerber im Jahr zuvor auch im Halbfinale von Flushing Meadows bezwungen hatte.

"Stosur ist eine Wundertüte", sagt Rittner über die Nummer eins der Gastgeberinnen, die bereits seit 1974 auf ihren achten Titel im Fed Cup warten. Kerber warnt aber auch vor Casey Dellacqua (WTA-Rang 53), die bei den diesjährigen Australian Open das Achtelfinale erreichte.

Starkes Gastgeber-Doppel

Das Gastgeber-Doppel Dellacqua/Ashleigh Barty stand zudem 2013 in drei der vier Grand-Slam-Finals. Auf die Paarung Görges/Grönefeld wartet also eine harte Nuss.

Bei der Trainingsarbeit auf dem Court und im Hotel Stamford Plaza laufen die Vorbereitungen auf die Mission Finale auf Hochtouren.

Und weil Teamchefin Rittner ihre kleine Jack-Russell-Hündin Sophie nicht mit nach Australien nehmen konnte, dient diesmal ein Riesen-Teddy namens Brisbi als Glücksbringer. Barbara Rittner überlässt bei ihrem Projekt Gold eben nichts dem Zufall.

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