Halbfinale! Lisicki schlägt Kanepi deutlich

Von Tickerer: Max Marbeiter
Zum zweiten Mal in ihrer Karriere steht Sabine Lisicki im Halbfinale von Wimbledon
© getty

Einen Tag nach ihrem Sensationserfolg gegen Serena Williams besiegt Lisicki auch die Kerber-Bezwingerin souverän mit 6:3 und 6:3. Agnieszka Radwanska kämpfte Na Li 7:6, 4:6 und 6:2 nieder. US-Girl Sloane Stephens verpasste durch ein 4:6 und 5:7 gegen Marion Bartoli dagegen ihren zweiten Halbfinaleinzug bei einem Grand Slam. Petra Kvitova unterlag überraschend Kirsten Flipkens (6:4, 3:6, 4:6).

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Viertelfinale der Damen

Sabine Lisicki (GER/23) - Kaia Kanepi (EST) 6:3, 6:3

64 Minuten benötigte Lisicki, ehe sie nach 2011 zum zweiten Mal in ihrer Karriere das Halbfinale in Wimbledon erreicht hatte. Einen Tag nach ihrem Sensations-Coup gegen Serena Williams lieferte die 23-Jährige dabei auf Court 1 eine ganz souveräne Vorstellung ab. Die Deutsche war von Beginn an sehr konzentriert und aggressiv.

Die Folge: Lisicki schnappte sich sofort das erste Break. Besonders wenn Kanepi über den zweiten Aufschlag gehen musste, attackierte Lisicki mit vollem Risiko und holte zu 67 Prozent den Punkt.

Die Troisdorferin spielte enorm variantenreich. Sie streute gute Stopps ein und tauchte häufiger am Netz auf, wo sie zu 75 Prozent punktete. Ohne bei eigenem Aufschlag auch nur einmal in Schwierigkeiten zu kommen, sicherte sich Lisicki schließlich dank eines weiteren Breaks beim Stande von 5:3 den ersten Durchgang.

Zu Beginn des zweiten Satzes wackelte die Nummer 23 der Weltrangliste kurz. Beim Stand von 1:1 leistete sie sich zwei Doppelfehler und gab zum ersten und einzigen Mal in dieser Partie ihren Aufschlag ab. Das Break gab Kanepi allerdings keine Sicherheit. Im Gegenteil: Es folgte die schlechteste Phase der Estländerin. Lisicki gelangen nun vier Spielgewinne in Folge - die Vorentscheidung.

Beim Stande von 5:3 nutzte Lisicki schließlich mit einem Vorhandvolley ihren dritten Matchball. Der Sieg geht völlig in Ordnung: Lisicki gelangen deutlich mehr Winner als Kanepi (23:13) und sie machte auch weniger vermeidbare Fehler (19:23). Im Halbfinale geht es nun gegen Agnieszka Radwanska.

Agnieszka Radwanska (POL/4) - Na Li (CHN/6) 7:6, 4:6, 6:2

Mit Radwanska hat die Finalistin von 2012 in einem hartumkämpften Match nach zwei Stunden und 44 Minuten die Runde der letzten Vier erreicht. Dabei sah es im ersten Satz lange besser für Li Na aus. Die Chinesin führte Break vor mit 5:4, vergab aber drei Satzbälle und verlor den Durchgang schließlich im Tiebreak. Li Nas großes Problem im ersten Satz: Sie machte 19 Unforced Errors und damit 12 mehr als ihre Gegnerin.

Im zweiten Durchgang führte Radwanska bereits mit 4:2. Nun bewies aber Li Na Comeback-Qualitäten, gewann vier Spiele in Folge und glich nach Sätzen aus. Das Erfolgsrezept war einfach: Die French-Open-Siegerin von 2011 wurde sicherer und hatte in Sachen Winner die Nase klar vorn (21:6).

Vor dem letzten Durchgang ließ sich Radwanska aufgrund von Oberschenkelproblemen behandeln. Li Na brachte die Unterbrechung total aus dem Rhythmus - ruckzuck führte die Nummer 4 der Setzliste mit 2:0. Nun setzte der englische Regen ein und die Partie musste für eine gute halbe Stunde unterbrochen werden. Erneut kam Radwanska damit besser klar. Li Na leistete sich im dritten Satz erneut fast doppelt so viele vermeidbare Fehler wie ihre Gegnerin (11:6). Schließlich nutzte Radwanska ihren achten Matchball.

Marion Bartoli (FRA/15) - Sloane Stephens (USA/17) 6:4, 7:5

Bis zum 5:4 für Bartoli hielten beide Spielerinnen ihren Aufschlag. Bei Einstand musste das Match wegen Regens für knapp zweieinhalb Stunden unterbrochen werden. Danach nutzte die Französin sofort ihre Chance und sicherte sich den ersten Durchgang.

Der zweite Satz war an Kuriosität kaum zu überbieten. Bartoli führte schnell mit 2:0, ehe es acht Breaks in Folge gab. Vor allem Stephens schlug erbärmlich auf. Sie gewann bei eigenem Service nur fünf von 26 Punkten.

Ihr erstes und einziges Aufschlagspiel brachte Stephens im zweiten Durchgang zum 5:5 durch. Anschließend machte Bartoli, die insgesamt einfach weniger Fehler als Stephens produzierte, mit zwei Spielgewinnen in Folge den Sack zu.

Kirsten Flipkens (BEL/20) - Petra Kvitova (CZE/8) 4:6, 6:3, 6:4

Flipkens hat erstmals in ihrer Karriere das Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht. Dabei sah es zunächst so aus, als würde sich die Favoritin durchsetzen. Beim Stande von 2:2 im ersten Durchgang gab es drei Breaks in Serie - zwei davon für Kvitova.

Die Tschechin machte zwar deutlich mehr Unforced Errors als ihre Gegnerin (13:1), schlug aber auch viel mehr Winner (20:6) und holte sich so den Satz mit 6:4.

Im zweiten Satz bekam Kvitova immer größere Probleme mit ihrem Aufschlag. Mit dem Zweiten machte sie im gesamten Durchgang nur einen einzigen Punkt. Flipkens spielte weiterhin sehr sicher, schaffte das Break zum 4:3 und machte schließlich beim Stande von 5:3 mit einem Ass den Satzausgleich klar.

Im entscheidenden Durchgang gab den Ausschlag, dass Flipkens nur einen einzigen Fehler ohne Not fabrizierte und ihren einzigen Breakball eiskalt zum 5:4 nutzte. Bei 40:30 entschied die 27-Jährige mit ihrem insgesamt siebten Ass das Match. Im Halbfinale trifft Flipkens auf Marion Bartoli.

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