Damen - 2. Runde (alle Ergebnisse)
Angelique Kerber (GER/8) - Ekaterina Makarova (RUS) 7:5, 6:3
In Eastbourne hatte Kerber die Russin zuletzt problemlos 6:2, 6:4 geschlagen, diesmal war es ein deutlich härteres Stück Arbeit im Duell der Linkshänderinnen. Kerber lag im ersten Satz lange mit Break zurück, ehe sie bei 4:5 zurück breakte und den 1. Satz noch gewann. In Satz 2 blieb es ein wirklich extrem hochklassiger Fight, Kerber schaffte das Break zum 5:3 und servierte das Match nach Hause. Beide Spielerinnen kamen am Ende auf 26 Winner, Kerber machte aber weniger Fehler ohne Not (11:17). "Geiles Match, hätte von der Qualität auch ein Viertelfinale sein können", gratulierte Bundestrainerin Barbara Rittner via Twitter. Es war Kerbers 42. Sieg in diesem Jahr, mehr Erfolge hat 2012 noch keine andere Spielerin erreicht. In Runde drei wartet jetzt Christina McHale (USA).
Julia Görges (GER/22) - Anastasiya Yakimova (BLR) 7:6, 6:2
Nach Lisicki und Kerber steht auch Görges in Runde drei. Gegen die Nummer 110 der Welt wurde die Deutsche ihrer Favoritenrolle gerecht, hatte im ersten Satz aber einige Mühe. Den Tiebreak gewann Görges dann aber souverän mit 7:3, im zweiten Satz dominierte sie ihre abbauende Gegnerin ohne Probleme. Krass war das Winner-Verhältnis: Görges: 37. Yakimova: 9. Görges trifft in der Runde der letzten 32 jetzt auf Ana Ivanovic, danach könnte es zum Duell mit Victoria Azarenka kommen.
Maria Sharapova (RUS/1) - Tsvetana Pironkova (BUL) 7:6, 6:7, 6:0
Beim Stand von 7:6, 3:1 für Sharapova war das Match am Mittwochabend abgebrochen worden. In der Fortsetzung kämpfte sich Pironkova, Wimbledon-Halbfinalistin von 2010, stark zurück und gewann Satz 2 im Tiebreak mit 7:3. Im entscheidenden dritten Satz ging ihr aber dann irgendwie die Luft aus. 6:0 Sharapova nach nur 29 Minuten. Die Russin kam am Ende zwar auf 37 Gewinnschläge, machte aber auch viele Fehler (u.a. 10 Doppelfehler).
Petra Kvitova (CZE/4) - Elena Baltacha (GBR) 6:0, 6:4
Serena Williams (USA/6) - Melinda Czink (HUN) 6:1, 6:4
Souveräne Vorstellung von Serena. 10 Asse, 22 Winner, in 61 Minuten war sie schon durch. Nächste Gegnerin: Jie Zheng.
Mirjana Lucic (CRO) - Marion Bartoli (FRA/9) 6:4, 6:3
Sara Errani (ITA/10) - Anne Keothavong (GBR) 6:1, 6:1
Ana Ivanovic (SRB/14) - Kateryna Bondarenko (UKR) 6:3, 7:6
Der Stand der WTA-Weltrangliste
Herren - 2. Runde (alle Ergebnisse)
Philipp Kohlschreiber (GER/27) - Malek Jaziri (TUN) 6:1, 7:6, 6:1
22 Asse, 90 Prozent gewonnen Punkte beim ersten Aufschlag und 35 Gewinnschläge bei nur 10 Unforced Errors. Das Match war eine Demonstration von Kohlschreiber, der nur einen Breakball zuließ, diesen abwehrte, selbst aber 4 seiner 5 Breakchancen nutzte. Nun trifft er auf Rosol oder Nadal.
Radek Stepanek (CZE/28) - Benjamin Becker (GER) 6:2, 7:6, 6:3
Beim Stand von 6:2, 5:6 aus Sicht Stepaneks war das Match am Mittwochabend wegen Dunkelheit abgebrochen worden, in der Fortsetzung geriet der erfahrene Tscheche nie mehr in Gefahr. Im dritten Satz schaffte Becker zwar noch mal ein Re-Break und kam auf 3:4 heran, danach verlor der Deutsche aber sofort wieder sein Service. Becker leistete sich einfach zu viele leichte Fehler (30, bei nur 22 Winnern). Stepanek trifft jetzt auf Djokovic.
Andy Roddick (USA/30) - Björn Phau (GER) 6:3, 7:6, 6:3
Der Deutsche konnte das Match enger gestalten, als es viele für möglich gehalten haben. Die Statistik der Gewinnschläge (41-30) ging an Phau. Ihm unterliefen aber zu viele Fehler (25-11), um Roddick bei dessen Aufschlagspielen dauerhaft in Bedrängnis zu bringen. Ein Break war zu wenig, Phau gab selber drei Mal seinen Aufschlag ab, sein erster kam nur zu 54 Prozent - zu schwach!
Lukas Rosol (CZE) - Rafael Nadal (ESP/2) 6:7, 6:4, 6:4, 2:6, 6:4
Überraschendes Aus für den Wimbledonsieger von 2008 und 2010 gegen die Nummer 100 der Welt. Zuletzt war Nadal in London 2005 bei einem Grand-Slam-Turnier so früh gescheitert. Dem Spanier, in Paris noch der unangefochtene Dominator, war jedoch bereits bei seinem Aus in Halle gegen Kohlschreiber anzumerken, dass ihm die Umstellung auf Rasen in diesem Jahr nicht so recht gelingen wollte.
Wer ist dieser Tscheche? Rosol ist 26 Jahre alt und hat noch nie ein Turnier gewonnen, er kam mit einer 11:13-Jahresbilanz nach London. Wimbledon 2012 ist erst sein sechstes Grand-Slam-Turnier, zum dritten Mal ist er dabei über die 1. Runde hinausgekommen.
Rosol schlug ordentlich auf und brachte deutlich mehr Winner (65-41) ins Feld als der Weltranglistenzweite, dabei unterliefen ihm aber mit 29 Unforced Errors fast doppelt so viele Fehler wie dem Favoriten (16). Rosol rückte häufiger vor ans Netz und machte dort 22 von 28 Punkten. Er erarbeitete sich acht Breakchancen gegen Nadal und konnte vier dieser Big Points verwandeln. Nadal bekam beim guten Service des Tschechen nur vier Chancen auf ein Break, realisierte immerhin drei davon.
Zu Beginn war das Match äußerst ausgeglichen, in den Sätzen zwei bis fünf entschied jeweils der sicherere Aufschläger den Satz für sich. Mit einem Ass holte sich Rosol beim Stand von 5:4 im 5. Satz drei Matchbälle, nur um mit einem weiteren Ass gleich den ersten zu nutzen! Der Tscheche sank nach diesem Schuss nach außen ungläubig auf die Knie und feierte den größten Triumph seiner Karriere.
Wohl noch nie wurde Nadal phasenweise von jemand so brutal abgeschossen. Was Rosol für Winner produzierte, war unfassbar. Nach dem 4. Satz war das Match wegen Dunkelheit für 43 Minuten unterbrochen worden, um das Dach zu schließen, danach schaffte Rosol sofort das Break und gab den Vorsprung nicht mehr her.
Es ist eine der größten Wimbledon-Sensationen aller Zeiten. "Ich habe einen guten 4. Satz gespielt, aber er ist zurückgekommen und hat im Fünften unglaublich gespielt. Jetzt kann ich nur nach Hause gehen und mich erholen. Ich bin sehr, sehr enttäuscht, aber es ist keine Tragödie, es ist nur ein Tennis-Match", so Nadal.
Und Rosol meinte: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin nicht nur überrascht, es ist ein Wunder. Das hätte ich nie gedacht. Ich habe gerade so viele Emotionen. Nadal ist ein Superstar, es tut mir sehr leid für ihn. Ich habe einfach unglaublich gespielt."
Andy Murray (GBR/4) - Ivo Karlovic (CRO) 7:5, 6:7, 6:2, 7:6
Glasklare Sache für den Schotten, dem im gesamten Match gerade einmal 8 Unforced Errors unterliefen - einfach weltklasse! Der Gegner dagegen hatte bei den Winnern die Nase vorn (58-43), servierte wie erwartet mehr Asse (17-11), machte aber sage und schreibe 42 (!) leichte Fehler. Auch im abgegebenen 2. Durchgang machte Murray einen Punkt mehr als der Kroate (42-41), schwächelte aber beim ersten Aufschlag (nur 53 Prozent im Feld) und fabrizierte 4 seiner insgesamt 8 Fehler. Karlovic bekam 11 (!) Fußfehler-Entscheidungen gegen sich und sprach danach von "Betrug".
Jo-Wilfried Tsonga (FRA/5) - Guillermo Garcia-Lopez (ESP) 6:7, 6:4, 6:1, 6:3
David Ferrer (ESP/7) - Kenny De Schepper (FRA) 7:6, 6:2, 6:4
Juan Martin Del Potro (ARG/9) - Go Soeda (JPN) 6:2, 6:3, 1:6, 6:4
Mardy Fish (USA/10) - James Ward (GBR) 6:3, 5:7, 6:4, 6:7, 6:3
Der Stand der ATP-Weltrangliste