Nadal in Windeseile - Murray schlägt sich selbst

Von SPOX
Rafael Nadal hat in Paris in vier Matches bislang nur 19 Spiele abgegeben
© Getty

Rafael Nadal steht im Halbfinale! Der Spanier setzte sich nach einem engem ersten Satz doch noch in Windeseile gegen Landsmann Nicolas Almagro durch. In der Runde der letzten Vier trifft er nun auf David Ferrer. Dieser siegte gegen einen schwachen Andy Murray. Bei den Damen erreichte Maria Scharapowa das Halbfinale, eine Qualifikantin hatte Petra Kvitova am Rande der Niederlage.

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Damen - Viertelfinale (alle Damen-Ergebnisse)

Maria Scharapowa (RUS/2) - Kaia Kanepi (EST/23) 6:2, 6:3

Die Statistik gibt es gar nicht mal her, dass es eine souveräne Angelegenheit für die Russin war. Scharapowa schlug 21 Winner und leistete sich 19 Unforced Errors, bei Kanepi stand das Verhältnis am Ende bei 17/12. Scharapowa war während des gesamten Matches schlicht den entscheidenden Tick besser.

Im 2. Satz führte Kanepi mit 2:0, danach machte Scharapowa 5 Spiele in Folge. Sie gab zwar noch mal ihren Aufschlag ab, brachte das Match aber mit ihrem insgesamt 7. Break nach Hause.

Die 25 Jahre alte Russin steht zum zweiten Mal nacheinander im Halbfinale von Paris und ist damit nur noch einen Sieg von der Rückkehr an die Spitze der Weltrangliste entfernt.

Petra Kvitova (CZE/4) - Yaroslava Shvedova (KAZ) 3:6, 6:2, 6:4

Die Nummer 142 der WTA aus Kasachstan verpasste nach dem Sieg über Vorjahresfinalistin Na Li die nächste Riesenüberraschung nur knapp.

Shvedova unterliefen zu Beginn weniger Fehler. Der Knackpunkt in Satz eins war aber die Qualität der zweiten Aufschläge: Beide Kontrahentinnen brachten den ersten mit mäßiger Quote ins Feld, die Qualifikantin konnte über ihren zweiten Aufschlag aber noch die Hälfte der Punkte machen (8/16).

Kvitovas Quote lag hier bei bescheidenen 22 Prozent, nur 2/9 dieser Punkte gingen an die Tschechin. Folgerichtig gelang Shvedova ein Break mehr: Sie nutzte 2/4 Chancen, Kvitova lediglich 1/5 - ungewöhnlich für eine so erfahrene Spielerin.

Im 2. Satz aber halbierte die Favoritin ihre Unforced Errors (5), schraubte ihre Quote der gewonnenen Punkte bei eigenem Service auf 66 Prozent und dominierte die Partie mit 16 Gewinnschlägen. Shvedova gelangen lediglich 5 Winner.

Im Schlusssatz entschieden die Nerven. Kvitova lag sowohl bei den Fehlern (17:7) als auch bei den Gewinnschlägen (12:3) deutlich vorn, konnte 3/7 Breakchancen nutzen. So zog die Wimbledonsiegerin nach zwei Aufschlagverlusten und einem 2:4-Rückstand doch noch den Kopf aus der Schlinge. Kvitova trifft in ihrem ersten Halbfinale von Paris auf Maria Scharapowa. Die Russin kann mit einem Sieg über Kvitova wieder die Nummer 1 der Welt werden.

Hier mit anderen SPOX-Usern live über die French Open diskutieren

Die WTA-Weltrangliste

Herren - Viertelfinale (alle Herren-Ergebnisse)

Rafael Nadal (ESP/2) - Nicolas Almagro (ESP/12) 7:6, 6:2, 6:3

Vorab gleich einmal die unfassbaren Zahlen zu diesem Sieg im Viertelfinale: Es ist Rafas 50. Einzelsieg bei den French Open, der sechsfache Champion steht damit natürlich zum siebten Mal im Halbfinale und er ist nach wie vor ohne Satzverlust.

Ein Blick in die Statistik offenbart: Almagro schlug insgesamt zwar etwas mehr Winner (39:36), Match entscheidend war aber die verheerend hohe Anzahl seiner Unforced Errors (45). Nadal unterliefen gerade einmal 16.

Rafa schloss 10/11 Netzangriffen erfolgreich ab, wehrte alle vier Breakbälle Almagros erfolgreich ab und verwandelte selbst 3/6. Auch in Sachen Service hatte Nadal die Nase vorn: Er schlug 10 Asse und machte im 2. Satz 91 Prozent der Punkte, wenn sein erster Aufschlag kam.

Gegen Landsmann Almagro benötigte Nadal 2:46 Minuten und musste lediglich im 1. Satz beißen. Rafas Halbfinalgegner lässt definitiv mehr Kraft...

Herren-Halbfinals: Djokovic-Federer & Nadal-Ferrer, Fr., 13 Uhr im LIVE-TICKER

David Ferrer (ESP/6) - Andy Murray (GBR/4) 6:4, 6:7, 6:3, 6:2

Es ist sicherlich eine Statistik, die dieses Spiel gut beschreibt. Während sich Sieger Ferrer durchschnittliche 32 Unforced Errors leistete, brachte es Murray auf irre 59. Unglaublich, was für einfache Bälle der Halbfinalist des letzten Jahres teilweise ins Aus schlug.

Dem Spanier reichte somit eine ordentliche, aber keineswegs überragende Leistung. Immer wieder agierte er defensiv, spielte lediglich den Ball in die gegnerische Hälfte und wartete auf den nächsten Fehler von Murray. Konzentration und Ruhe als Schlüssel zum Erfolg. Dass der Schotte deutlich mehr Winner auf dem Konto hatte (49 zu 32) zeigt, was möglich gewesen wäre.

Ferrer brachte vor allem gegen Ende des Matches Murray immer wieder mit einem starken ersten Aufschlag in Bedrängnis - 64 Prozent landeten im Feld. Bei Murray waren es lediglich 53 Prozent.

Ferrer zieht somit zum ersten Mal in Paris ins Halbfinale ein und bekommt es dort mit seinem Landsmann Rafael Nadal zu tun. Murray hingegen verpasste sein sechstes Grand-Slam-Halbfinale in Folge.

Die ATP-Weltrangliste

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