Scharapowa triumphiert erstmals in Paris

Von SPOX
Maria Scharapowa ließ Sara Errani im Finale letztendlich keine Chance
© Getty

Maria Scharapowa hat zum ersten Mal in ihrem Karriere die French Open in Paris gewonnen. Die Weltranglistenerste war im Endspiel im Stade Roland Garros für Überaschungsfinalistin Sara Errani aus Italien eine Nummer zu groß.

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Damen - Finale(alle Damen-Ergebnisse)

Maria Sharapowa (RUS/2) - Sara Errani (ITA/21) 6:3, 6:2

Als Maria Scharapowa den "Coupe Suzanne Lenglen" aus den Händen der dreimaligen French-Open-Siegerin Monica Seles überreicht bekommen hatte und die russische Nationalhymne erklang, da war der 25-Jährigen spätestens klar, dass sie wirklich Großes vollbracht hatte. Sie weinte. Vor Glück. Mit dem glatten 6:3, 6:2-Finalsieg am Samstag in Paris über die Italienerin Sara Errani steigt die Russin endgültig in den Olymp ihrer Sportart auf.

Als erst zehnte Spielerin in der mehr als 130-jährigen Tennis-Geschichte hat sie mit dem Sieg im Stade Roland Garros alle vier Grand-Slam-Turniere wenigstens einmal für sich entschieden. Scharapowa hatte zuvor schon in Wimbledon (2004), bei den US Open (2006) und den Australian Open (2008) triumphiert.

Zudem rückt sie am Montag zum dritten Mal an die Spitze der Weltrangliste. "Es ist ein unglaublicher Moment", sagte Scharapowa auf Französisch, um auf Englisch hinzufügen: "Ich bin sprachlos und danke meinem Team. Es war eine lange Reise bis hierher."

Das Endspiel gegen die tapfer kämpfende Italienerin aus Bologna war eine einseitige Angelegenheit und nach 1:29 Stunden mit dem dritten Matchball und einem Kniefall Scharapowas beendet. Zu keiner Zeit gelang es der 24 Zentimeter kleineren Errani, ihr vielseitiges und reichhaltiges Repertoire abzurufen. Die 25-Jährige hatte auch kaum Gelegenheit, ans Netz vorzurücken oder ihre Vorhand mit viel Vorwärtsdrall hoch und weit zu schlagen. Die 1,88 Meter große Scharapowa spielte zu schnell, zu präzise, zu gut - und führte mit ihren zahlreichen Gewinnschlägen von der Grundlinie nach einer Viertelstunde bereits mit 4:0.

Scharapowa hat 19 von 20 Matches auf Sand gewonnen

Jeder der 15.000 Zuschauer im Centre Court von Paris spürte, dass die finster dreinblickende Scharapowa gegen die Sandplatzspezialistin diesen letzten ihr noch fehlenden Major-Titel unbedingt gewinnen wollte: hier und heute. Nach 36 Minuten verwandelte sie ihren ersten Satzball zum 6:3. "Dieser Sieg bedeutet mir unheimlich viel", sagte Scharapowa später wieder mit einem Lächeln.

So früh wie nie zuvor begann die Russin in dieser Saison mit den Turnieren auf dem für sie ungeliebten roten Ziegelmehl. Bereits Ende April schlug sie beim Hallenwettbewerb in Stuttgart auf. Sie holte nicht nur dort den Titel, sondern auch später in Rom. Ihre Bilanz auf Sand liest sich beeindruckend: 19 von 20 Matches gewann sie.

Ihrer Wucht und Selbstsicherheit hatte auch Errani nichts entgegenzusetzen, obwohl die Spielerin aus Bologna sogar mehr Spiele auf Sand in diesem Jahr für sich entschied (25) als Scharapowa.

Aber zumindest die minimale Umstellung auf einen um einen Zentimeter längeren Schläger hat Maximales bei Errani bewirkt. In der neuen Weltrangliste wird sich die Kerber-Bezwingerin, die sich den Roland-Garros-Titel im Doppel sichern konnte, um 24 Ränge verbessern und erstmals unter den besten zehn Tennisspielerinnen der Welt wiederfinden.

Bei den Männern kommt es zum ultimativen Duell

Zu diesem erlesenen Kreis gehören Novak Djokovic und Rafael Nadal schon lange. Im Endspiel der Männer kommt es am Sonntag zwischen dem Weltranglistenersten und dem sechsmaligen Paris-Sieger zum ultimativen Duell der im Moment beiden besten Tennisspieler der Welt. Gewinnt Djokovic kann der 25 Jahre alte Serbe erstmals seit 43 Jahren alle vier Major-Titel gleichzeitig beanspruchen.

Nadal seinerseits kann ebenfalls Historisches vollbringen, indem der 26-Jährige aus Mallorca seinen siebten Titel bei seinem Lieblingsturnier erringt und damit Björn Borg übertrifft, der sechsmal in Paris triumphierte.

Auch Scharapowa will sich das Finale ansehen. Auf einen Sieger mochte sie sich allerdings nicht festlegen. Sie genoss lieber ihren eigenen Erfolg.

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