Federer fertigt Beck ab, Petzschner auch raus

SID
Andreas Beck mühte sich vergeblich: Gegen Roger Federer hatte der Deutsche keine Chance
© Getty

Roger Federer war für Andreas Beck wie erwartet eine Nummer zu groß: Der Deutsche unterlag dem Schweizer in der zweiten Runde der US Open klar. Auch Wimbledon-Doppelsieger Philipp Petzschner hat die Überraschung verpasst. Er scheiterte an Novak Djokovic. Bei den Frauen sind Julia Görges und Sabine Lisicki ebenfalls in der zweiten Runde ausgeschieden. Görges verlor gegen Yanina Wickmayer, Lisicki scheiterte an Wera Swonarewa. Andrea Petkovic steht hingegen in Runde drei.

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Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer war für Andreas Beck wie erwartet eine Nummer zu groß: Der Davis-Cup-Spieler aus Stuttgart unterlag dem Schweizer in der zweiten Runde der US Open in New York mit 3:6, 4:6, 3:6.

Der an Position zwei gesetzte Federer trifft im Spiel um den Sprung ins Achtelfinale auf Paul-Henri Mathieu oder Guillaume Rufin (beide Frankreich). Zwischen 2004 und 2008 hatte der 29-jährige Federer in Flushing Meadows fünfmal in Serie triumphiert.

Schwacher Start, schneller Rückstand

Nach schwachem Start und einem schnellen 0:5-Rückstand im ersten Satz steigerte sich Beck im größten Tennis-Stadion der Welt. In seinem ersten Duell mit Federer war dem Linkshänder, der mit den böigen Bedingungen in dem mit 23.771 Zuschauer fassenden Arthur-Ashe-Stadium haderte, die große Ehrfurcht vor dem "Maestro" anzumerken.

Beck hat schwere Monate hinter sich: Nachdem er im November 2009 noch auf Platz 33 der Weltrangliste gestanden hatte, fiel er nach einer mehrmonatigen Pause wegen einer Ellbogenverletzung bis auf Rang 106 zurück. Seit seinem Comeback im März hat Beck nur neun von 24 Matches gewonnen.

Petzschner scheitert an Djokovic

Wimbledon-Doppelsieger Philipp Petzschner hat bei den US Open in New York eine Überraschung verpasst und ist in der zweiten Runde ausgeschieden. Der 26-Jährige aus Bayreuth unterlag dem an Position drei gesetzten Novak Djokovic (Serbien) in der Night Session mit 5:7, 3:6, 6:7 (6:8).

Der Weltranglisten-52. Petzschner bot Djokovic lange Zeit Paroli. In den entscheidenden Phasen war der Serbe im mit rund 17.000 Zuschauern gefüllten Arthur-Ashe-Stadium aber der konstantere Spieler.

Auch Lisicki und Görges raus

Noch bevor die Ausläufer von Wirbelsturm Earl New York erreicht hatten, verabschiedeten sich Sabine Lisicki und Julia Görges in Windeseile von den US Open. Das Fed-Cup-Duo konnte seine Außenseiterchancen im letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres nicht nutzen und schied in der zweiten Runde von Flushing Meadows aus.

Die 20-jährige Lisicki musste sich bei ihrem ersten Auftritt im größten Tennis-Stadion der Welt der diesjährigen Wimbledon-Finalistin Wera Swonarewa (Russland/Nr. 7) mit 1:6, 6:7 (5:7) beugen.

Nur einen Steinwurf vom 23.771 Zuschauer fassenden Arthur-Ashe-Stadium entfernt verlor zeitgleich auf dem kleinen Court vier Görges mit 4:6, 5:7 gegen die letztjährige US-Open-Halbfinalistin Yanina Wickmayer (Belgien/Nr. 15). Damit haben nur noch 5 von 16 gestarteten deutschen Tennisprofis die Chance, in die dritte Runde von Flushing Meadows einzuziehen.

Fehlende Spielpraxis macht sich bemerkbar

Zwei Tage nach ihrem souveränen Auftaktsieg erwies sich Hoffnungsträgerin Lisicki lange Zeit als Nervenbündel. Die Berlinerin, die nach einer viereinhalbmonatigen Pause wegen einer Knöchelblessur erst vor wenigen Wochen ihr Comeback gefeiert hatte, brachte nur ein einziges Aufschlagspiel durch und wurde achtmal gebreakt.

Die fehlende Matchpraxis war der in der Weltrangliste von Position 22 auf 94 abgestürzten Lisicki deutlich anzumerken. Nach einem verpatzten ersten Satz steigerte sich die Bollettieri-Schülerin dann aber, konnte im zweiten Durchgang eine 5:4-Führung allerdings nicht nutzen. Dennoch erinnerte sie in einigen Phasen mit ihren kraftvollen Grundschlägen an die "alte Lisicki".

Die Weltranglisten-44. Görges, die Ende Juli in Bad Gastein ihren ersten Einzel-Titel auf der WTA-Tour gewonnen hatte, leistete der favorisierten Wickmayer harte Gegenwehr.

Letztlich ließ sich die Belgierin aber auch vom neongelben Outfit von Görges nicht ablenken und verwandelte ihren zweiten Matchball. Damit muss die Deutsche weiter auf ihren ersten Drittrunden-Einzug bei einem Grand-Slam-Turnier warten.

Lisicki: ""Ich bin eine andere Spielerin"

Lisicki darf trotz ihres Ausscheidens zuversichtlich in die Zukunft blicken. "Ich bin eine andere Spielerin. Ich bin fitter, bewege mich besser. Jetzt brauche ich nur noch die nötige Matchpraxis", sagte die Rechtshänderin, die vor einem Jahr ausgerechnet bei den US Open umgeknickt war und den Court unter Tränen im Rollstuhl verlassen musste.

Gut möglich, dass die folgenden Probleme mit dem Knöchel von diesem Fehltritt rührten. Wegen der Blessur hatte sie in diesem Jahr auch die Grand Slams in Wimbledon und Paris absagen müssen.

Doch Geduld zu haben, das hat Lisicki während ihrer Auszeit gelernt. "Ich hatte das erste Mal Gips. Danach weiß man zu schätzen, zwei gesunde Beine zu haben. Die Zeit an Krücken war wirklich hart", erklärte die Wimbledon-Viertelfinalistin von 2009, die die Top 25 weiter im Visier hat: "Ich möchte so schnell wie möglich dahin zurück, wo ich schon einmal war."

Petkovic in Runde drei

Fed-Cup-Spielerin Andrea Petkovic hat als erster deutscher Tennisprofi die dritte Runde erreicht. Nach der Abwehr von drei Matchbällen siegte die 22-Jährige aus Darmstadt in 2:23 Stunden mit 3:6, 6:3, 7:5 gegen Bethanie Mattek-Sands (USA).

Nächste Gegnerin von Petkovic ist überraschend Shuai Peng aus China, die die an Position neun gesetzte Agnieszka Radwanska (Polen) mit 2:6, 6:1, 6:4 besiegte.

Für Petkovic ist es der erste Drittenrunden-Einzug bei einem Grand-Slam-Turnier. Die Weltranglisten-38. erlebte auf dem Grandstand ein Wechselbad der Gefühle. Beim Stand von 4:5 im dritten Satz wehrte Petkovic drei Matchbälle ab.

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