Biedermann führt Staffel zum EM-Titel

SID
Das deutsche Quartett triumphierte in 7:09,17 Minuten souverän vor Italien und Ungarn
© spox

Paul Biedermann führte die Staffel zum EM-Titel, Teenie Silke Lippok scheiterte wie bei ihrem Debüt vor zwei Jahren über 200 Meter Freistil nur an Italiens Schwimm-Diva Federica Pellegrini.

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Die deutsche Mannschaft schwimmt in Debrecen weiter auf der Erfolgswelle, liegt im Medaillenspiegel hinter Gastgeber Ungarn weiter auf Platz zwei und kann vor dem letzten Wettkampftag mit 13 Mal Edelmetall schon jetzt die beste Ausbeute seit der EM 2002 in Berlin vorweisen.

Dabei schwamm Jenny Mensing über 50 Meter Rücken als Vierte um fünf Hundertstelsekunden an Bronze vorbei und verpasste ihre dritte Medaille. Kurzbahn-Europameister Yannick Lebherz und sein Potsdamer Teamkollege Felix Wolf belegten über 200 Meter Rücken zeitgleich Platz fünf.

"Sieg mit der Staffel ist immer etwas Besonderes"

Stark präsentierte sich Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen bei ihrer Halbfinal-Bestzeit über 50 Meter Freistil. Tränen gab es dagegen bei Athletensprecherin Dorothea Brandt, für die im Vorlauf als dritte Deutsche hinter Steffen und Daniela Schreiber der Traum von Olympia platzte.

Jubeln konnten die glorreichen Vier der 4x200-Meter Freistilstaffel. "Ein Sieg mit der Staffel ist immer etwas Besonderes", sagte Biedermann, der als Start-Schwimmer ins Wasser gesprungen war. In 7:09,17 Minuten verwiesen Biedermann, Dimitri Colupaev, Clemens Rapp und Tim Wallburger Italien und Ungarn souverän auf die Plätze zwei und drei. Für Biedermann war es bereits der dritte EM-Titel in Debrecen nach seinen Siegen über 200 und 400 Meter Freistil.

Lippok musste am Ende ihrem höllischen Anfangstempo Tribut zollen. In 1:58,19 Minuten lag die 18-Jährige aus Pforzheim nach langer Führung im Ziel deutlich hinter Pellegrini (1:56,76) und verfehlte auch die Olympia-Norm. Trotzdem ist Lippok ein Start in London auf ihrer Paradestrecke sicher, da sie die Qualifikationszeit schon zweimal unterboten hatte.

Lippok gingen die Gäule durch

"Silber ist super, aber ich habe die Renntaktik überhaupt nicht eingehalten. Da sind die Gäule mit mir durchgegangen. Mein Trainer hat zuhause vor dem Fernseher wahrscheinlich geweint", sagte Lippok, die zumindest Platz zwei mit vier Hundertstelsekunden Vorsprung auf die Französin Ophelie Etienne ins Ziel rettete. Pellegrini war erleichtert: "Ich wusste, dass Silke gefährlich werden kann und musste auf der Hut sein."

Über 50 Meter Brust zog Caroline Ruhnau aus Essen in 31,59 Sekunden als Vierte ebenso in den Endlauf ein wie Franziska Hentke aus Magdeburg als Fünfte (2:09,40) über 200 Meter Schmetterling. Der Frankfurter Marco Di Carli scheiterte im Halbfinale über 50 Meter Freistil als Zehnter (22,43).

Steffen überzeugte über 50 Meter Freistil in 24,56 Sekunden als Halbfinal-Schnellste. Brandt verließ nach der verpassten Olympia-Qualifikation wortlos und unter Tränen die Halle. Steffen zeigte Mitgefühl für die 28-Jährige: "Das macht betroffen." Brandt twitterte mit etwas Abstand: "Manchmal soll es einfach nicht sein. Es gibt immer einen Grund, auch wenn die Erkenntnis auf sich warten lässt."

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