Spekulationen über Comeback von Ian Thorpe

SID
Schwimm-Ikone Ian Thorpe plant Olympia-Start 2012
© Getty

"Thorpedo" Ian Thorpe liebäugelt anscheinend mit einem Comeback und sorgt damit im Schwimmerlager für Aufregung. Der fünfmalige Olympiasieger will die Gerüchte weder bestätigen noch dementieren.

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Der "Thorpedo" könnte möglicherweise bald wieder zünden: Der fünfmalige Schwimm-Olympiasieger Ian Thorpe trainiert seit geraumer Zeit und liebäugelt anscheinend mit einem Staffel-Start bei den Olympischen Spielen 2012 in London.

Das wäre eine Sensation, denn nach seinem überraschenden Rücktritt vor vier Jahren und den zeitgleich erhobenen Dopingvorwürfen schien ein Comeback des elfmaligen Weltmeisters aus Australien ausgeschlossen.

"Habe nie aufgehört"

"Ich habe eigentlich nie richtig aufgehört zu schwimmen, aber jetzt mache ich noch etwas mehr. Es gefällt mir, wieder in Form zu kommen", sagte der 28-Jährige dem "Sunday Telegraph".

Thorpe trainiert in der Nähe seines Hauses in Sydney allein, ohne seine damalige Erfolgstrainerin Tracey Menzies, und soll bereits zehn Kilogramm an Körpergewicht verloren haben. Anfangs kehrte Thorpe nur ins Becken zurück, um nach einer Schulterverletzung, die er sich bei einem Autounfall zugezogen hatte, wieder fit zu werden.

Doch mit jedem zurückgelegenen Kilometer kehrte die Freude an seinem Sport Stück für Stück zurück. Jetzt berichteten australische Medien, Thorpe denke über einen Start bei den Sommerspielen mit den australischen Freistilstaffeln nach.

Spekulationen nicht dementiert

"Er liebt das Schwimmen über alles", sagte Thorpes Berater Dave Flaskas. Er dementierte die Spekulationen nicht, betonte jedoch: "Ian hat mich noch nicht damit beauftragt, den australischen Verband um die Aufnahme in den Doping-Testpool zu bitten." Um überhaupt für Olympia im kommenden Jahr startberechtigt zu sein, müsste dies in den kommenden sechs bis acht Wochen geschehen, erklärte Flaskas. Die nationalen Ausscheidungswettkämpfe finden im März 2012 statt.

Der "Thorpedo" hatte im November 2006 im Alter von nur 24 Jahren überraschend seinen Rücktritt erklärt und dies mit fehlender Motivation begründet. Allerdings erschien dieser Schritt vier Monate später in einem anderen Licht.

Während der WM 2007 im australischen Melbourne hatte die französische Sporttageszeitung "L'Equipe" von erhöhten Werten von Testosteron und Wachstumshormonen bei einer Trainingskontrolle im Mai 2006 berichtet. Die Anti-Doping-Agentur Asada seines Heimatlandes hatte ein Verfahren gegen Thorpe eingeleitet.

"Mein Name wird für immer befleckt sein"

Der Nationalheld Australiens wurde später von der Asada und dem Weltverband FINA, der nicht von einem positiven, sondern nur von einem "auffälligen" Test sprach und zwischenzeitlich den Internationalen Sportgerichtshof CAS anrief, vom Dopingverdacht freigesprochen. Dennoch sah das Schwimm-Idol seinen Ruf nachhaltig geschädigt: "Mein Name wird für immer befleckt sein."

Das erfolgreiche Comeback seines 31 Jahre alten Landsmannes Geoff Huegill, der bei den Commonwealth Games in Neu-Delhi auf Anhieb Gold gewonnen hatte, soll Thorpe beeindruckt und inspiriert haben.

Möglicherweise könnte aber auch Geld ein Grund für die Comeback-Pläne des Australiers sein, der bis zum Auftauchen von US-Superstar Micheal Phelps die Schwimm-Szene dominiert und mit lukrativen Werbeverträgen Millionen verdient hatte. Thorpe gab bereits zu, dass seine Ersparnisse und Geschäfte durch die Finanzkrise im vergangenen Jahr gelitten hätten.

Thorpe hatte in seiner aktiven Karriere insgesamt 13 Weltrekorde aufgestellt. Die letzte noch gültige Bestmarke hatte ihm Doppel-Weltmeister Paul Biedermann aus Halle/Saale bei seinem WM-Triumph über 400 m Freistil im Sommer 2009 genommen.

9/11: Kamera rettete Thorpes Leben