Landis-Beichte sorgt für Sturm der Entrüstung

SID
Bild aus früheren Tagen: Lance Armstrong und Floyd Landis (r.) im Jahre 2005
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Lance Armstrong und Johan Bruyneel haben die schweren Doping-Vorwürfe von Floyd Landis zurückgewiesen. Der Weltverband UIC entlastete Armstrong und denkt über eine Klage nach.

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Die Kalifornien-Rundfahrt hat Lance Armstrong mit einem blauen Auge verlassen, vor dem K.o. sieht sich der Radsport-Superstar nach den Doping-Anschuldigungen von Floyd Landis allerdings noch lange nicht.

Armstrong, sein Mentor Johan Bruyneel und der Weltverband UCI haben mit Entrüstung auf die Vorwürfe reagiert.

"Die Drohungen von Floyd haben schon vor Jahren begonnen. Ich habe ihm gesagt, tue was du nicht lassen kannst. Ich habe nichts zu verbergen und renne vor nichts davon", sagte Armstrong. Vor etwa einem Monat habe sein früherer Teamkollege Landis ihn, Bruyneel und weitere Fahrer massiv mit Anrufen, SMS und E-Mails belästigt.

Landis habe nach Armstrongs Worten auch dem Vorstandschef des Hauptsponsors der Kalifornien-Rundfahrt gedroht, er werde gewisse Dinge über dessen Produkt sagen, wenn er ihn nicht bei dem Rennen starten ließe. Der Sponsor, ein Biotech-Unternehmen, ist einer der führenden Hersteller von Epo.

Landis mit Glaubwürdigkeitsproblem

Armstrong griff süffisant auf, was Landis am Donnerstag selbst schon angedeutet hatte. Nachdem er nach seinem wegen Dopings aberkannten Tour-Sieg von 2006 jahrelang die Einnahme von leistungssteigernden Mitteln leugnete, hat Landis mit einem Glaubwürdigkeitsproblem zu kämpfen.

"Er hat aus Profitgier ein Buch geschrieben, in dem eine ganz andere Version seiner Geschichte steht", sagte Armstrong.

Armstrongs Sportchef Bruyneel, von Landis als Lehrmeister in Sachen Doping ausgemacht, reagierte leicht gereizt auf die Vorwürfe. "Es ist erbärmlich. Was er über mich schreibt, ist alles dummes Geschwätz", sagte der Belgier vom Team RadioShack. Rechtliche Schritte wolle er nicht einleiten: "Landis ist doch nur noch eine traurige Geschichte."

Der Weltverband UCI will die Sache aber nicht auf sich beruhen lassen. Nachdem Landis behauptet hatte, die UCI habe einen positiven Dopingtest von Armstrong 2002 vertuscht, kündigte der Verband rechtliche Schritte an. "Wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um unsere Ehre zu verteidigen", teilte die UCI mit.

UCI entlastet Armstrong

Landis behauptet, dass Armstrong ihm erzählt habe, er sei bei der Tour de Suisse 2002 "positiv auf Epo" getestet worden und habe dann ein "finanzielles Abkommen" mit dem damaligen UCI-Chef Hein Verbruggen getroffen, um den Test verschwinden zu lassen.

"Die UCI weist mit aller Deutlichkeit darauf hin, dass sie nie ein positives Testresultat verändert oder verheimlicht hat", hieß es in der Mitteilung. Der Verband ließ außerdem verlauten, dass Armstrong 2002 nicht an der Tour de Suisse teilgenommen habe.

Die von Landis ebenfalls beschuldigten US-Fahrer David Zabriskie und Levi Leipheimer äußerten sich nicht zu den Vorwürfen. Landis hatte behauptet, sich mit den beiden Profis Epo gespritzt zu haben.

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