Robert Hartings durchwachsener Start ins Abschiedsjahr - Platz zwei in Berlin

SID
Harting wurde beim Meeting in Berlin Zweiter.
© getty

Robert Harting schüttelte den Kopf, konnte dann aber schon wieder schmunzeln: Nach seinem durchwachsenen Auftakt ins Abschiedsjahr mit Platz zwei beim Hallen-ISTAF in Berlin war der Diskus-Olympiasieger von 2012 nur kurz enttäuscht. Mit 62,32 m konnte der Routinier noch nicht alle Erwartungen erfüllen und musste Lukas Weisshaidinger (Österreich/63,91) den Sieg überlassen. Dritter wurde der Wattenscheider Daniel Jasinski (61,86).

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"Ich bin nicht ganz unzufrieden. Doch ich weiß, woran wir noch arbeiten müssen", sagte Harting nach seinem Auftritt. In Abwesenheit von Bruder und Rio-Olympiasieger Christoph Harting (kieferchirurgischer Eingriff) genoss der Routinier noch einmal die große Bühne vor 12.100 Zuschauern. Der Abschied rückt näher. Nach dem ISTAF am 2. September ist definitiv Schluss.

Für die große Überraschung in Berlin sorgte Sprinterin Tatjana Pinto. Die Paderbornerin triumphierte nach toller Vorstellung über 60 m in 7,13 Sekunden. Lisa Mayer (Wetzlar/7,17) wurde Vierte. Die deutsche Top-Sprinterin Gina Lückenkemper (Leverkusen/7,19) musste sich mit Rang fünf begnügen.

Pinto war im Vorlauf schon in starken 7,08 Sekunden Weltjahresbestzeit gelaufen. "Der Vorlauf war sensationell. Damit habe ich nicht gerechnet. Dass ich gut drauf bin, hat sich im Training aber schon angedeutet", sagte Pinto.

Bei den Männern kamen Peter Emelieze (Köln/6,68) und Julian Reus (Erfurt/6,71) über 60 m nur auf die Plätze fünf und sechs. Es siegte der Chinese Su Bingtian in 6,55 Sekunden.

Der Traum vom Sieg platzte auch für die deutschen Hürdensprinterinnen. Die WM-Dritte Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid/7,93 Sekunden) konnte über 60 m Hürden zwar das deutsche Duell mit Rückkehrerin Cindy Roleder knapp für sich entscheiden, zum Sieg reichte es aber nicht. Den sicherte sich die Weißrussin Alina Talay (7,89).

Nadja Käther gewinnt im Weitsprung

Roleder wurde in ebenfalls 7,93 Sekunden Dritte. Die 28 Jahre alte Freiluft-Europameisterin aus Halle hatte im vergangenen Jahr wegen eines entzündeten Ischiasnervs sieben Monate pausieren müssen. "Ich bin sehr zufrieden. Bei meinem Comeback schon wieder eine Zeit unter acht Sekunden anzubieten, ist für mich super", sagte Roleder.

Einen deutschen Sieg gab es im Weitsprung durch die Hamburgerin Nadja Käther. Im Stabhochsprung stahl Piotr Lisek (Polen) den Favoriten die Show. Lisek übersprang 5,83 m und siegte vor Rio-Olympiasieger Thiago Braz da Silva (Brasilien/5,70) und London-Olympiasieger Renaud Lavillenie (Frankreich/5,70).