ARD und ZDF fordern Aufklärung

SID
ARD und ZDF fordern im Zuge des Doping-Skandals in Russland Aufklärung
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ARD und ZDF bangen nach dem WADA-Report zum systematischen Doping in der russischen Leichtathletik und trotz der Gefahr eines Flächenbrandes nicht um den Fortbestand der Olympische Spiele, fordern aber eine lückenlose Aufklärung.

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"Olympia als großes Sportereignis sehe ich nicht in Gefahr. Gleichwohl müssen alle Sportarten und Verbände schonungslos den Kampf gegen Doping führen. Sonst verlieren sie ihre Glaubwürdigkeit und ihre Berechtigung, zur olympischen Familie zu gehören", sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz dem SID.

Auch sein ARD-Kollege Axel Balkausky sprach "in diesem Zusammenhang nicht von Angst". Der Sportkoordinator im Ersten meinte aber: "Klar ist jedoch, dass sich der Sport nun an einigen Stellen neu aufstellen muss. Dies betrifft aber bei weitem nicht alle Verbände."

Alle wohl nicht, jedoch hatte Richard Pound, der Vorsitzende der unabhängigen Untersuchungskommission der Welt-Anti-Doping-Agentur, bei der Veröffentlichung des Reports erklärt: "Russland ist nicht das einzige Land, das Probleme hat. Und die Leichtathletik nicht die einzige Sportart." Der russische Leichtathletik-Verband könnte vom Weltverband IAAF im Zuge des Dopingskandals suspendiert werden, auch droht ein Ausschluss von der Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.

Keine Auswirkung auf Olympiaübertragung

Der Skandal im Land von Präsident Wladimir Putin wird sich wohl nicht auf die Entscheidung von ARD und ZDF auswirken, sich bei Rechteinhaber Discovery Communications um eine Sublizenz für die Übertragungsrechte der Olympischen Spiele 2018 bis 2024 zu bemühen. "Diese Frage stellt sich momentan nicht", erklärte Gruschwitz, Balkausky sagte: "Nein, im Moment ist das nicht der Fall."

Discovery wollte auf SID-Anfrage zu möglichen Auswirkungen des Skandals auf Olympia kein Statement abgeben. Die Muttergesellschaft des Spartensenders Eurosport zahlt dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) für sämtliche TV- und Multiplattform-Übertragungsrechte für die vier Olympischen Spiele 1,3 Milliarden Euro.

Keine Vermengung zu Fußball-WM 2018

Nicht vermengen möchte ARD-Mann Axel Balkausky die Probleme der russischen Leichtathletik mit der anstehenden Fußball-WM 2018 in Russland. "Nach derzeitigem Stand haben wir keinen Anlass, von einer Vermengung zweier Sportarten bzw. Verbände auszugehen. Es gilt aber abzuwarten, was die Ermittlungen der kommenden Monate, unter anderem auch bei der FIFA, ergeben."

Gruschwitz sieht es ähnlich, meinte aber auch: "Für mich gibt es keine Erkenntnisse, dass die WM 2018 nicht wie geplant in Russland stattfinden wird. Aber wer ein solches Ereignis veranstaltet, sollte ein sauberer und ehrlicher Gastgeber sein."

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