Farah: "Wütend und frustriert"

SID
Mo Farah hat sich gegen die Dopingvorwürfe zur Wehr gesetzt
© getty

Doppel-Olympiasieger Mo Farah hat sich öffentlich gegen die Doping-Anschuldigungen durch britische Medien zur Wehr gesetzt. "Ich habe noch nie leistungssteigernde Mittel genommen und werde dies auch niemals tun", sagte der britische Leichtathletik-Star in einem am Freitag veröffentlichten Statement: "Die letzten Wochen waren die härtesten meines Lebens. Die Folgen, die die Berichte für meine Familie hatten, machen mich wütend und frustriert."

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Am Donnerstag hatte die englische Tageszeitung Daily Mail berichtet, dass Farah vor seinen beiden Goldläufen über 5000 und 10.000 m 2012 in London kurz vor einer Dopingsperre gestanden habe.

In der langfristigen Vorbereitung auf die Sommerspiele soll der heute 32-Jährige zwei Dopingtests versäumt haben. Bei einem weiteren sogenannten "missed test" wäre er vom britischen Verband aller Voraussicht nach für vier Jahre gesperrt worden.

Farah bestätigte die beiden Versäumnisse, wollte sie jedoch explizit nur als "einfache Fehler" und nicht als Verdachtsmomente verstanden wissen. "Ich habe in meiner Karriere hunderte Dopingtests gemacht, alle waren negativ. Für die einzigen beiden, die ich je verpasst habe, gab es Erklärungen, die die Kontrolleure akzeptiert haben", sagte der Langstrecken-Spezialist.

Heftige Vorwürfe gegen Trainer Salazar

Farah war in den Fokus geraten, nachdem sich in der Woche zuvor sein Trainer Alberto Salazar mit heftigen Doping-Vorwürfen konfrontiert sah. Dessen ehemaliger Assistent Steve Magness unterstellte dem Trainer-Guru, unter anderem Farahs Trainingskollegen Galen Rupp (USA), 2012 Olympiazweiter über 10.000 m hinter dem Briten, 2002 als 16-jährigen mit Testosteron versorgt zu haben. "Ich war bei Alberto in Portland und habe nach Antworten verlangt", sagte Farah am Donnerstag. "Er hat mir versichert, dass die Anschuldigungen falsch sind und er dies auch bald beweisen wird."

Magness Anschuldigungen gegen den renommierten Leichtathletik-Coach wiegen dennoch schwer. Nach Angaben seines ehemaligen Assistenten soll Salazar sogar seinen eigenen Sohn für Doping-Experimente missbraucht haben, um die Grenzen für Dopingmittel auszuloten. Magness will den damals 15-Jährigen Alex Salazar im Büro seines Vaters bei der Behandlung überrascht haben. "Ich teste Testosteron-Gel, hat Alex gesagt. Ich reibe ein bisschen davon ein, gehe dann ins Labor für einen Dopingtest, reibe ein bisschen mehr ein, gehe wieder zum Dopingtest. So lange, bis im Labor der Betrug auffällt", behauptete Salazars Ex-Kollege.

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