Digel: Dopingproblem durch Rekord-Jagd

SID
Digel (r.) im Jahr 2003 mit Stabhochspringer Tim Lobinger
© Getty

Der Ehrenpräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes DLV, Helmut Digel, sieht das Doping-Problem in seiner Sportart als Konsequenz aus der Jagd nach Rekorden. "Die Leichtathletik hat ein besonderes Dilemma. Man kann gute und schlechte Leistungen voneinander unterscheiden. Damit ist sie dem Steigerungsimperativ unterworfen, sagte Digel der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Dienstagausgabe).

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Daraus schlussfolgert der Funktionär: Das Doping-Problem liege in gewisser Weise in der Natur dieser Sportart.

Zur Jahrtausendwende hätte im Wettkampf um neue Spitzenleistungen ein Schlussstrich gezogen werden müssen, sagte Digel, der Mitglied im Council des Internationalen Leichtathletikverbandes (IAAF) ist.

"Es gibt nur selten so elegante Möglichkeiten, wie zur Jahrtausendwende die alten Marken zu Jahrhundert-Rekorden zu erklären und ruhen zu lassen", sagte der frühere DLV-Präsident zehn Tage vor Beginn der Olympischen Spiele.

Die Mehrheit in der olympischen Kernsportart Leichtathletik hänge immer noch einer "Rekordideologie" an, kritisierte Digel und sprach sich in dem Zusammenhang auch gegen "hohe Rekordprämien" aus.

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