Kritik an Commonwealth-Games wächst

SID
Die Sicherheit ist einer der Problembereiche im Vorfeld der Spiele
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Gut eine Woche vor Beginn der Commonwealth-Games in Neu-Delhi nimmt die Kritik an den Veranstaltern zu. Vor allem in den Bereichen Sicherheit und Hygiene gibt es Probleme.

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Die Kritik an den Organisatoren der bevorstehenden Commonwealth-Games (3. bis 14. Oktober) nimmt trotz verzweifelter Bemühungen der indischen Ausrichter um Verbesserungen immer weiter zu. "Die Spiele hätten niemals an Indien vergeben werden dürfen", fasste Australiens Sport-Führer John Coates die anhaltenden Probleme in den Bereichen Sicherheit, Hygiene und Unterbringung zusammen.

Auch Präsident Mike Fennell von der veranstaltenden Commonwealth-Games-Vereinigung erhöhte den Druck auf die völlig überforderten Gastgeber: "Es ist von elementarer Bedeutung, dass die inzwischen begonnenen Notarbeiten mit allerhöchster Dringlichkeit fortgesetzt werden", sagte der Jamaikaner.

Die Probleme wachsen den Machern jedenfalls zurzeit über den Kopf. Die ersten eingetroffenen Mannschaften und Einzelsportler waren aufgrund der immer noch nicht fertiggestellten Quartiere im Athletendorf gezwungen, Notunterkünfte in verschiedenen Hotels zu beziehen.

Überflutungen birgen weitere Schwierigkeiten

Unterdessen drohen dem Mega-Spektakel durch Naturgewalten weitere Schwierigkeiten in noch nicht absehbarem Ausmaß. Im Norden Indiens haben mehrere Millionen Menschen nur wenige hundert Kilometer von Neu Delhi entfernt die Flucht vor Überschwemmungen ergriffen, nachdem ungewöhnlich starke Monsunregenfälle die Flüsse über die Ufer treten ließen. Experten schließen nicht aus, dass das Hochwasser auch noch die Region nahe der Metropole heimsuchen könnte.

Angesichts der momentan kaum lösbar erscheinenden Probleme entscheidenden sich immer mehr Spitzenathleten gegen eine Teilnahme an den Wettbewerben für Aktive aus England und Großbritanniens früheren Kolonien. Am Donnerstag sagte auch der walisische Bahnrad-Verfolgungsolympiasieger Geraint Thomas zusammen mit drei Teamkollegen seinen Start ab, und als erster Athlet aus Neuseeland verzichtete Radprofi Greg Henderson auf die Reise nach Indien.

Bereits zuvor hatten außerdem der dreifache Sprint-Olympiasieger und -Weltmeister Usain Bolt (Jamaika), der englische Dreisprung-Weltmeister Phillips Idowu und die australische Diskus-Weltmeisterin Dani Samuels ihre Meldungen zurückgezogen.