Harting mit dem zweiten Wurf ins Finale

SID
Robert Harting hat sich eine Medaille fest vorgenommen
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Diskus-Weltmeister Robert Harting hat vor dem Diskus-Finale am Sonntag (19.45 Uhr) auf seiner Homepage (www.derHarting.de) zur "Schlacht von Barcelona" aufgerufen.

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Nach dem Vorstoß in den Endkampf mit starken 66,93 m in der Qualifikation relativierte der Berliner seine Kritik am Deutschen Leichtathleti-Verband (DLV).

Er forderte dabei nicht wie zuvor seine Medienbeauftragte per Pressemitteilung, sein Bruder Christoph müsse eine Förderungsgarantie erhalten, wenn er selbst in Barcelona sehr erfolgreich abschneide.

Der Weltmeister machte jedoch erneut deutlich, dass der Verband aus seiner Sicht talentierten Nachwuchs wie seinen Bruder zu spät fördere.

Einen Tag vor seinem EM-Start hatte der Diskus-Hüne in einer Pressemitteilung angemahnt: "Wenn ich eine Medaille mache, will ich eine Förderungsgarantie für meinen Bruder."

DLV weist Garantieforderung zurück

Dieser ist als Fünfter der deutschen Rangliste in dieser Saison bester Nachwuchs-Diskuswerfer (61,10 m). Robert Harting: "Jetzt wird es Zeit, dass der träge Verband und Bundestrainer Jürgen Schult sich endlich mal bewegen und ihn verstärkt fördern", so Harting.

Die Garantieforderung wies DLV-Vizepräsident Guenther Lohre jedoch zurück. "Wir müssen natürlich eine Gleichbehandlung über alle Disziplinen hinweg gewährleisten, deshalb ist sowas beim besten Willen nicht möglich", sagte der ehemalige Stabhochspringer, zeigte aber Verständnis für Hartings Attacke.

"Man kann gar nicht bestreiten, dass der Verband in bestimmten Bereichen träge ist. Mit diesem Problem haben große Verbände immer zu kämpfen."

Harting erreichte am Samstag mit dem zweiten Wurf der Qualifikation das Finale. Nach 63,17 m, die im ersten Versuch wohl auch zum Weiterkommen gereicht hätten, erzielte der Berliner im zweiten Durchgang 66,93 m. Damit warf er weiter als Estlands Olympiasieger Gerd Kanter auf Anhieb 65,43 m geschafft hatte.

Wierig im Finale, Münch ist raus

"Ich bin in der Kürze der Zeit heute morgen noch nicht richtig warm geworden, deshalb lief es anfangs noch ein wenig ruppig", sagte Harting und meinte weiter: "Beim ersten Versuch habe ich wahrscheinlich ein bisschen zu viel Kraft gespart. Da hat dann das Timing nicht gestimmt. Mit dem zweiten Wurf bin ich zufrieden. Damit kann ich beruhigt ins Finale gehen."

Verlangt wurden in Runde eins 63,50 m. Allerdings reichten zum Vorstoß unter die 12 Besten letztlich 61,97 m. Dies schaffte auch Martin Wierig (Magdeburg) als Gesamtneunter mit 62,57 m. Dagegen scheiterte der von Los-Angeles-Olympiasieger Rolf Danneberg trainierte Markus Münch (Wedel/Pinneberg) als 24. mit schwachen 58,81 m.

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