Nach dem Pokal ist vor dem Handball-Fest

Von dpa
Karabatic, Vranjes, Stryger, Kiel, Flensburg
© Getty

München - Nach der Fast-Blamage in der 2. Runde des DHB-Pokals ist Flensburgs Trainer Kent-Harry Andersson einmal mehr als Psychologe denn als Einpeitscher gefragt.

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"Wir müssen das Spiel in Stralsund schnell in unseren Köpfen abhaken und uns ganz auf Kiel fokussieren", sagte der Handball-Lehrer mit Blick auf den Flensburger Höhepunkt in der Bundesliga-Saison.

Denn am Samstag steigt zum 58. Mal der Nord-Gipfel gegen Meister THW Kiel - die seit Jahren gelebte Rivalität ist auch nach den fünf vergangenen Derbys in Bundesliga, Champions League und Pokal alles andere als Routine. Aber um gegen den Erzrivalen zu bestehen, müssen sich die Flensburger, die im Pokal beim Zweitligisten Stralsunder HV nur zu einem 35:32 kamen, deutlich steigern.

"Wir wollen Kiel unbedingt besiegen. Ich erwarte ein großes Handball-Fest, eine Sehenswürdigkeit für Schleswig-Holstein", fiebert nicht nur SG-Sportdirektor Ander Dahl-Nielsen dem "Spiel des Jahres" entgegen.

"Kiel die beste Mannschaft der Welt"

Andersson baute aber angesichts des übermächtig erscheinenden Triple-Siegers schon mal vor. "Ich traue dem THW zu, alle seine Titel erfolgreich zu verteidigen. Kiel ist die beste Mannschaft der Welt und in jeder Halle der Bundesliga Favorit", meinte der Schwede, der nach dem Zittersieg in Stralsund erkannte, "dass meine Mannschaft von der Reife her noch nicht so weit ist, eine solche Herausforderung souverän zu meistern."

Klare Worte fand dagegen sein Kollege Noka Serdarusic, dessen Team den SC Magdeburg mit 44:27 überrannte: "Wir fahren nach Flensburg, um zu gewinnen."

Löwen nach Pokal-Erfolg zufrieden

Der Pokalauslosung in Dortmund blicken auch Vorjahresfinalist Rhein-Neckar Löwen, der Meisterschafts-Zweite HSV Hamburg und der TBV Lemgo gespannt entgegen. Die Löwen siegten dank einer Gala-Vorstellung des zehnmaligen Torschützen Uwe Gensheimer bei TuSPO Obernburg mit 40:23.

"Für Obernburg war es das Spiel des Jahres, für uns eine Pflichtaufgabe, die perfekt gelöst wurde", resümierte Geschäftsführer Thorsten Storm, auf dessen Team am Samstag aber mit Lemgo ein anderes Kaliber wartet.

Die Ostwestfalen sicherten sich durch ein 37:21 beim Oberligisten SC DHfK Leipzig den Einzug in die am 31. Oktober/1. November ausgespielte dritte DHB-Pokalrunde.

Wachsende Zuversicht in Hamburg

Ähnlich überlegen war der Auftritt von Hamburg, der den LHC Cottbus mit 35:18 deklassierte.

"Wir sind froh, dass wir eine Runde weiter sind. Vor allem in der ersten Halbzeit war ein Klassen-Unterschied zu sehen", sagte HSV-Trainer Martin Schwalb, der wie Bundesliga-Rekordtorschütze Kyung-Shin Yoon (9/3) auch im Liga-Duell beim GWD Minden siegen will. Die Ostwestfalen schieden im Pokal als vierter Bundesligist neben Magdeburg, MT Melsungen und HBW Balingen-Weilstetten aus.

"Ich hoffe, dass ich dort an meine Leistung anknüpfen kann", blickte der Südkoreaner Yoon voraus.

Desolate Mindener

Minden unterlag nach einer desolaten Leistung überraschend beim Zweitligisten HC Empor Rostock mit 26:30.

Die Balinger verloren das Süd-Duell gegen Frisch Auf Göppingen durch einen Treffer von Dragos Oprea eine Sekunde vor Schluss mit 27:28.

Melsungen hatte bereits zuvor beim TV Korschenbroich nach Verlängerung mit 34:35 die Segel streichen müssen.

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