Basketball: Monströse Blamage für Brose Bamberg - nicht einmal Busse fahren

Von Felix Götz
Brose Bamberg hat am Mittwoch eine der wahrscheinlich größten Blamagen der Vereinsgeschichte erlebt.
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Brose Bamberg hat am Mittwoch eine der wahrscheinlich größten Blamagen der Vereinsgeschichte erlebt. Anschließend baten Trainer Oren Amiel und Geschäftsführer Philipp Höhne die Fans um Verzeihung.

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Neunmal deutscher Meister, sechsmal Pokalsieger und zeitweise auch eine feste Größe in der Euroleague: Brose Bamberg hat die deutsche Basketball-Landschaft über Jahre hinweg geprägt.

Davon ist fast nichts mehr übrig, der schleichende Niedergang vollzieht sich seit einigen Jahren. Nach einem katastrophalen Fehlstart in die aktuelle Saison mit vier Niederlagen aus vier Spielen in der Bundesliga und dem Aus in der ersten Pokalrunde sorgte die Truppe aus "Freak City" am Mittwoch für einen traurigen Höhepunkt.

Im viertklassigen Europe Cup unterlag das Team von Coach Oren Amiel in der heimischen Brose Arena mit 78:81 gegen Golden Eagle Ylli, ein völlig unbekanntes Team aus dem Kosovo, das in der heimischen Liga Rang sechs von nur acht Teilnehmern belegt.

"Es war ein peinlicher Auftritt und ich möchte mich bei den Fans entschuldigen. Das ist nicht das, was wir ihnen zeigen wollen. So ein Spiel haben sie nicht verdient", sagte Amiel nach der ersten Pleite in der dritten Europe-Cup-Partie.

Geschäftsführer Höhne veröffentlicht Statement

Wie tief die Wunden sind, die durch die Blamage entstanden sind, zeigt die Tatsache, dass sich der Geschäftsführer genötigt sah, ein Statement zu veröffentlichen.

"Es ist frustrierend, dass immer noch keine eigene Identität zu erkennen ist", teilte Höhne mit: "Es fehlt innerhalb der Mannschaft eine klare Führungsrolle. Wir haben zu viele Spieler im Team, die aktuell nicht die Erwartungen erfüllen, die sie selbst an sich, die aber auch wir an sie haben."

Nun sei das Trainerteam gefordert, diese Spieler wieder auf Kurs zu bringen und darüber hinaus entsprechende Anpassungen am Kader schnellstmöglich vorzunehmen, forderte Höhne weiter.

Die Bamberger Profis waren nach der Niederlage fast schon aus der Halle geflüchtet. Der Dank an die Fans, die das Debakel über sich ergehen lassen mussten, blieb aus. Auch dafür entschuldigte sich der Geschäftsführer.

"Ich möchte mich auch im Namen der Mannschaft dafür entschuldigen, dass sich das Team nicht für den wie immer starken Support persönlich bedankt hat. Uns hat jeher die besondere Beziehung zwischen Fans und Mannschaft ausgezeichnet. Das muss jedem Spieler bewusst sein, egal wie frustrierend ein Spiel gerade abgelaufen ist", so der 35-Jährige.

Brose Bamberg hat am Mittwoch eine der wahrscheinlich größten Blamagen der Vereinsgeschichte erlebt.
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Brose Bamberg hat am Mittwoch eine der wahrscheinlich größten Blamagen der Vereinsgeschichte erlebt.

Panne um Shuttlebusse

Neben dem sportlichen Offenbarungseid gab es auch in der Planung rund um das Spiel eine Panne. Wie sonst bei Heimspielen üblich fuhren nämlich anschließend keine Shuttlebusse für die Fans.

"Der Ausfall war auf eine Misskommunikation zwischen der Brose Arena und uns zurückzuführen", musste Höhne einräumen: "Wir können aber allen Fans zusichern, dass die Shuttlebusse ab sofort bei allen Spielen wieder zur gewohnten Zeit fahren werden."

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