Der Super-Assistent aus Athen

Von Haruka Gruber
Ein möglicher Bayern-Kandidat: Dimitrios Itoudis, (M.). Neben ihm sein Ex-Chef Zeljko Obradovic
© Imago

Die Bayern-Basketballer nach der Zäsur: Die Unruhe nach Dirk Bauermanns Entlassung und die missglückte Vorbereitung mit sechs Niederlagen aus neun Spielen geben Anlass zur Sorge. Über allem steht aber die Frage: Wie geht es auf der Trainerbank weiter?

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Was ändert sich unter Bauermann-Nachfolger Christopoulos?

Die Nacht nach dem aufregendsten Nachmittag seiner Trainerkarriere verbrachte er schlaflos. Der Grund dafür war aber wesentlich banaler als seine überraschende Beförderung vom Assistant- zum Head Coach des FC Bayern. "Ich musste meine Familie um vier Uhr früh zum Flughafen fahren", erzählt Yannis Christopoulos.

Der bis Donnerstag fast gänzlich unbekannte Grieche erhielt von den Bayern-Oberen den delikaten Auftrag, Dirk Bauermann zu ersetzen, obwohl dieser Christopoulos gefördert und ihm nach München geholt hatte. Dennoch sei es mit Bauermann nicht zum Zerwürfnis gekommen: "Wir haben telefoniert. Natürlich ist es eine schwierige Situation, nachdem wir eine tolle Zeit verbracht haben. Für mich bleibt er ein wichtiger Freund. Ich wünsche ihm alles Gute für die Zukunft. Genauso, wie er mir alles Gute wünscht."

Es sind Aussagen der Räson, die Christopoulos bemüht. Es sind Aussagen, die ihn selbst gut beschreiben.

Christopoulos wurde von Bauermann angelernt, doch er ist weit davon entfernt, ein zweiter Bauermann zu sein. Ihm fehlt Bauermanns imposante, gelegentlich angsteinflößende Ausstrahlung, die selbst Uli Hoeneß beeindruckt hatte. Ihm fehlen namhafte Stationen wie auch das Selbstverständnis eines neunmaligen Meistertrainers.

Dafür bringt er etwas anderes ein: Er ist ein Mann des Ausgleichs. Und ein Mann der leisen Töne. In Zeiten der Unruhe der vermutlich entscheidende Grund, warum ihm das Amt des Cheftrainers anvertraut wird.

Entsprechend waren seine Äußerungen auf die Frage, ob sich der Basketball unter ihm verändern wird: "Jeder Trainer hat seine eigene Mentalität, aber es wäre falsch, jetzt auf einmal alles umkrempeln zu wollen. Vieles unter Dirk war richtig", sagt Christopoulos. "Wir müssen Schritt für Schritt eine neue Identität finden."

SPOX-Kommentar: Bauermann ist keine eierlegende Wollmilchsau

Nach der 77:83-Niederlage im letzten Vorbereitungsspiel gegen Panathinaikos Athen skizzierte er zumindest grob seinen Wunsch-Basketball - und dieser soll schneller sein als unter Bauermann. "Der Startpunkt ist immer eine aggressive Verteidigung. Wenn der Gegner in der eigenen Hälfte den Angriff einleitet, wollen wir ihn zu einem Ballverlust zwingen und so zu leichten Punkten kommen", sagt Christopoulos. Offensiv sei es das Ziel, mit guter Ballzirkulation gezielter als früher Mismatches zu suchen.

Heißt: Christopoulos setzt auf ein Mehr an Fastbreaks und variablen Angriffsspielzügen als das nur selten attraktive Setplay von Bauermann.

Frage 2: Welche Alternativen gibt es zu Christopoulos?

Frage 3: Wie ist die Position von Sportdirektor Marko Pesic?

Frage 4: Wie konkurrenzfähig ist die Mannschaft?

Frage 5: Wie geht es mit den deutschen Spielern weiter?