Wegen angeblicher Einbehaltung von mehreren Millionen Dollar sind die Verantwortlichen der Commonwealth-Spiele im indischen Neu-Delhi erneut massiv in die Schusslinie geraten.
Nach übereinstimmenden Agenturberichten sollen auch knapp zwei Monate nach dem Ende der Veranstaltung noch rund ein Dutzend Firmen auf die Auszahlung von Geldern warten. Zudem seien verschiedene Materialien der Eröffnungs- und Schlussfeier noch immer in Containern in Indien gelagert.
"Skandalös! Beschämend!"
"Die Situation ist skandalös. Es ist beschämend, wie sich das Organisations-Komitee verhält", sagte Ric Birch, einer der betroffenen Unternehmer. Aufgrund der aktuellen Vorkommnisse warnt er andere Firmen vor einer Zusammenarbeit mit Indien: "Jedes internationale Unternehmen sollte sich vor Geschäftsverträgen mit indischen Regierungsbehörden in Acht nehmen."
Die angeklagten Veranstalter haben trotz mehrfacher Nachfrage bisher keine konkrete Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben.
Bereits Ende November hatte die indische Polizei wegen massiver Korruptionsvorwürfe die Häuser von Spitzenfunktionären der Commonwealth-Spiele durchsucht, nachdem die Gesamtkosten von ursprünglich zwei auf geschätzte sechs Milliarden Dollar explodiert waren.
Insgesamt sollen rund 1,8 Milliarden Dollar zweckentfremdet worden sein. Negative Schlagzeilen hatten die kostspieligsten Wettbewerbe der Geschichte auch schon mit verseuchtem Wasser und vier positiven Dopingproben gemacht.