Iran boykottiert Israel auch bei Ringer-WM

SID
Auch bei der Ringer-WM werden isreaalische Sportler von Seiten des Iran boykottiert
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Bei der WM in Moskau hat sich Ringer Taleb Nariman Nematpour geweigert gegen den Israeli Denis Nickolaev anzutreten. Der Iraner gab angebliche Magenprobleme als Grund an.

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Irans seit 31 Jahren währende Boykott-Politik gegen israelische Gegner hat bei der Ringer-Weltmeisterschaft in Moskau für einen weiteren sportpolitischen Eklat gesorgt.

Mit der Begründung, er habe Magenprobleme, trat der mitfavorisierte Asienmeister Taleb Nariman Nematpour am Dienstag in der 84-Kilo-Kategorie gegen den Israeli Denis Nickolaev nicht an.

Erst am 16. August war es bei Jugend-Olympia in Singapur zu einem ähnlichen Eklat gekommen, als der iranische Taekwondoka Mohammed Soleimani nicht zum Kampf um Gold gegen den Israeli Gili Haimovitz antrat.

Ähnliche Vorfälle auch bei Olympia 2004 und 2008

Große Schlagzeilen hatte es 2004 bei Olympia in Athen gegeben, als der iranische Judo-Weltmeister Arash Miresmaeili wegen angeblichen Übergewichts nicht gegen den Israeli Ehud Vaks auf die Matte ging.

Irans Präsident Mohammad Khatami hatte daraufhin über die staatliche Nachrichtenagentur verbreiten lassen, der Judoka werde in die Liga der iranischen Helden aufgenommen. Khatami ernannte Miresmaeili zum "Champion der Olympischen Spiele 2004".

Ein iranischer Regierungssprecher hatte damals erklärt, die Sportler des Landes würden aufgefordert, sich in ähnlichen Fällen genauso zu verhalten. So war bei Olympia 2008 in Peking der Schwimmer Mohammad Alirezaei im Vorlauf nicht angetreten, weil der Israeli Tom Beeri auf der Startliste stand.

Iran erkennt Israel politisch nicht an

Seit der islamischen Revolution 1979 zeigt der Iran den Israelis, deren Staat er politisch nicht anerkennt, die kalte Schulter. Der Iran drohte dem sportpolitisch zu Europa gehörenden Land schon mehrfach die Vernichtung an.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) zeigte sich bisher machtlos. Bei Jugend-Olympia in Singapur meinte IOC-Vize Thomas Bach: "Wir haben das Attest überprüft. Es gibt wirklich eine Verletzung des Athleten, der im Krankenhaus geröntgt wurde. Aber mit Blick auf die Fälle früherer Jahre kann man jetzt nicht mit dem Generalverdacht kommen."

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