Volleyballer verpassen EM-Medaille

SID
Der Medaillentraum bei der Volleyball-EM in der Türkei ist für die Lozano-Truppe beendet
© Getty

Die erste Medaille der Geschichte wurde verpasst, aber Deutschlands Volleyballer feierten nach dem Sieg gegen die Slowakei das Ende der EM trotzdem mit einem Tanz auf dem Parkett.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die erste Medaille der Geschichte wurde verpasst, aber Deutschlands Volleyballer feierten nach dem dritten Sieg in Serie das Ende der EM trotzdem mit einem Tanz auf dem Parkett.

Das Team von Bundestrainer Raul Lozano besiegte beim Zwischenrunden-Finale in Izmir die Slowakei mit 3:1 (25:22, 21:25, 25:16, 25:21). Das reichte für den Europaliga-Sieger aber nicht für das vom Verband anvisierte Halbfinale, stattdessen wurde mit Rang sechs sogar das Mindestziel der Qualifikation für die EM 2011 verfehlt.

"Wir gehören zu den besten Teams Europas"

"Wir gehören zu den besten Teams Europas", sagte Kapitän Robert Kromm mit Blick auf den erreichten siebten Platz trotzig: "Unser junges Team ist schwach in die Vorrunde gestartet, hat eine starke Zwischenrunde gespielt und bei der EM ganz viel gelernt."

Auch der gegen die Slowakei mit 18 Zählern punktbeste Angreifer Georg Grozer fand, dass die Mannschaft insgesamt eine "Superleistung" geboten habe: "Keiner fährt traurig nach Hause. Mit dieser Mannschaft ist in Zukunft ganz viel möglich." Zuspieler Simon Tischer ärgerte sich immerhin, dass "wir eine große Chance auf das Halbfinale vergeben haben".

Daumendrücken half nichts

Bei einem Kaffee vor den Fernsehschirmen im Hotel verfolgten die Spieler das Duell zwischen Spanien und Frankreich in der Hoffnung auf Schützenhilfe, aber das Daumendrücken half nichts. Am Ende schnappte Serbien, Gruppendritter in Istanbul, wegen des besseren Satzquotienten sogar Platz fünf und damit das letzte Ticket für die nächste EM weg.

Sieg-Hattrick in der Zwischenrunde

"Wir haben das Halbfinale mit den Niederlagen gegen Polen und Frankreich verspielt. Die Aufholjagd kam zu spät", haderte Chefcoach Lozano, der den Titel als Ziel ausgegeben hatte. Nach der schwachen Vorrunde beendete Deutschland die Zwischenrunde mit einem Sieg-Hattrick. Vor dem Triumph gegen die Slowakei hatte das deutsche Team in Runde zwei jeweils mit 3:1 gegen Griechenland und Titelverteidiger Spanien gewonnen.

Die Iberer verpassten ebenfalls das Halbfinale, wo nun am Samstag in Izmir Frankreich, Vizeweltmeister Polen, der Olympiadritte Russland und der WM-Dritte Bulgarien um den Finaleinzug spielen. Die Paarungen werden noch ausgelost.

Gegen die sieglosen Slowaken wirkten die Männer in den roten Trikots auch einer Schweigeminute für die Opfer der Überschwemmungen in Istanbul zunächst gehemmt. Ein 3:0-Sieg war Pflicht, doch ausgerechnet Hauptangreifer Jochen Schöps scheiterte immer wieder am Block der in der Zwischenrunde zuvor sieglosen Slowaken.

Wieder keine Medaille

Chefcoach Lozano reagierte und brachte Zuspieler Simon Tischer und Angreifer Georg Grozer in die Partie. Die 1:0-Satzführung brachte jedoch keine Ruhe ins deutsche Spiel und so kassierte das Team einen wegen der Konstellation ganz bitteren Satzverlust.

Danach wirkten die Deutschen wie befreit, vor allem der eingewechselte Kromm und Grozer mit brutalen Aufschlägen und Angriffen sorgten für den 14. Sieg im 19. Duell. Es bleibt aber dabei: Deutsche Volleyball-Mannschaften haben in der EM-Geschichte weiterhin kein Edelmetall gewonnen. Am Freitag morgen, 4 Uhr, fliegt das deutsche Team mit leeren Händen nach Hause.

Drei Volleyball-Teams bereits im Halbfinale