Timo Boll hat auch am schwarzen Freitag der deutschen Tischtennis-Asse geglänzt und greift weiterhin nach dem Gold-Triple. Mit zwei klaren Siegen zog der große Favorit bei der EM in Stuttgart in das Viertelfinale ein, im Doppel steht Boll mit Christian Süß ebenfalls in der Runde der letzten Acht.
Im Einzel ist neben Boll jedoch nur noch der junge Ruwen Filus im Turnier. "Ich bin zufrieden, dass es so gut gelaufen ist. Ich habe die Gegner gar nicht erst in ihren Rhythmus kommen lassen", sagte Boll.
Der Linkshänder behielt mit 4:1 gegen Mihai Bobocica und 4:0 gegen Panagiotis Gionis die Oberhand. Im Doppel siegten Boll/Süß 3:1 gegen die Portugiesen Joao Monteiro und Andru Silva.
Prause tadelt ausgeschiedene Spieler
Bundestrainer Richard Prause kritisierte seine ausgeschiedenen Schützlinge. "Wir hätten natürlich gerne fünf Leute im Achtelfinale gehabt. Aber man hat gesehen, dass man sofort weg ist, wenn man nur zwei bis drei Prozent nachlässt", sagte Prause.
Gegen den Italiener Bobocica lief der Auftakt noch ein bisschen zäh und Boll verlor prompt den ersten Satz. "Es war ein kleiner Fehlstart, aber ich bin dann zum Glück richtig auf Touren gekommen", sagte Boll.
Der 28-Jährige habe jedoch nach dem ersten Durchgang ein wenig Sorgen über seine Form gemacht. Gegen Defensivkünstler Gionis spazierte Boll dann vor 5000 begeisterten Fans ohne Satzverlust in die nächste Runde. Dem Griechen gelangen in vier Sätze nur 13 Punkte. "Ich habe etwa 100 Topspins gezogen. Das werde ich am Samstag im Arm spüren", sagte Boll.
Talent Filus weiter, die Etablierten sind raus
Überraschend zog auch der erst 21 Jahre alte Ruwen Filus in das Viertelfinale ein. Der Abwehrspezialist der TG Hanau setzte sich in vier engen Sätzen zunächst gegen den Polen Lucjan Blaszczyk und schließlich auch 4:2 gegen den Kroaten Andrej Gacina durch.
Dagegen war das Turnier für die Team-Europameister Christian Süß, Bastian Steger und Patrick Baum bereits nach der dritten Runde beendet. Süß kassierte beim 2:4 gegen Aleksandar Karakasevic die erste Niederlage gegen den Serben überhaupt.
"Wenn ich nicht mal die Hälfte der Bälle zurück auf den Tisch bringe, habe ich den Sieg auch nicht verdient. Das war ein ganz schwaches Niveau", sagte der enttäuschte Düsseldorfer.
Steger glich gegen den Österreicher Robert Gardos zwar ein 0:2 aus, ging letztlich aber doch in sechs Sätzen als Verlierer vom Tisch. Ex-Jugendweltmeister Baum verlor gegen den Portugiesen Joao Monteiro ebenfalls 2:4. Zoltan Fejer-Konnerth zog sich beim 3:4 gegen Ex-Weltmeister Werner Schlager achtbarer aus der Affäre.
Wu bei den Frauen auf Medaillenkurs
Die Frauen ereilte ein ähnliches Schicksal. Lediglich Medaillen-Hoffnung Jiaduo Wu ist noch im Turnier. Die 31-Jährige vom deutschen Meister FSV Kroppach siegte 4:0 gegen die Tschechin Iveta Vacenovska und 4:2 gegen Zhu Fang aus Spanien und zog ins Viertelfinale ein. Für Zhenqi Barthel und Kristin Silbereisen war dagegen in Runde drei Schluss.Dafür sind die deutschen Meisterinnen im Doppel noch dabei und greifen sogar nach einer Medaille. Durch ein 3:2 gegen Weronika Pawlowitsch und Alexandra Priwalowa aus Weißrussland zog das Duo ins Viertelfinale ein, wo es am Freitagabend auf die Titelverteidigerinnen Krisztina Toth und Georgina Pota aus Ungarn ging.
