Andre Pollmächers Trainer verurteilt

SID
Am kommenden Samstag beginnt die Leichtathletik-WM in Berlin
© Getty

Bernd Dießner, Trainer des WM-Teilnehmers Andre Pollmächer, ist wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz zu 4500 Euro Strafe verurteilt worden. Dießner hat Berufung eingelegt.

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Bernd Dießner, Trainer des Chemnitzer Marathonläufers und WM-Teilnehmers Andre Pollmächer, hat vom Amtsgericht Chemnitz wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz einen Strafbefehl über 4500 Euro erhalten.

Das berichtet die "ZDF"-Sendung Frontal 21. Dießner bestätigte den Sachverhalt und erklärte, er habe Berufung eingelegt. "Das ist ein laufendes Verfahren, in dem es nicht um Doping, sondern nur um Verleumdung geht", sagte Dießner.

Ausgabe an Minderjährige Athletinnen

Der 63-Jährige soll in Deutschland nicht zugelassene Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel an zum Teil minderjährige Athletinnen verteilt haben. Laut Dießner hätten sich die Sportler die Produkte selbst beschafft. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) erklärte, es handele sich nicht um Dopingmittel.

Dießner gehört anders als sein Athlet Andre Pollmächer nicht zum deutschen Team bei der am Samstag in Berlin beginnenden Leichtathletik-WM. "Er ist bei uns nicht angestellt, zählt nicht zur Mannschaft, hat keine Akkreditierung und wird von uns auch nicht bezahlt", sagte DLV-Präsident Clemens Prokop. "Von daher handelt es sich nicht um einen WM-Trainer."

"Man hat aber auch nicht nachgefragt"

Dießner (63) ist Trainer beim Leichtathletik-Club Chemnitz. Dessen Geschäftsführer Thomas Schönlebe erklärte: "Wir als Verein werden den Ausgang des Verfahrens abwarten, bevor wir uns positionieren."

Beschuldigt wird der Coach von der heute 17-jährigen Jessica Heblack, die gegenüber Frontal 21 erklärte, sie habe von ihrem Trainer schon mit 13 Jahren Tabletten und Ampullen aus Spanien und Portugal erhalten. "Er hat nur gesagt, das ist gut für Euch, nehmt es und man hat aber auch nicht nachgefragt, weil man ihm eben einfach vertraut hat."

Heblacks Vater, einst mit einer Firma auch Sponsor des Vereins, hatte im Februar 2008 Strafanzeige gegen Dießner gestellt. Der Trainer erklärte, er fühle sich von der Familie verfolgt, seitdem Heblacks Mutter ihren Posten als seine Assistentin verloren habe.

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