Mikitenko wiederholt Vorjahres-Erfolg in London

SID
Gewann den Marathon in London: Irina Mikitenko
© Getty

Irina Mikitenko hat ihren Vorjahressieg beim London Marathon wiederholt. Damit ist die 36-Jährige endgültig in die Riege der Favoriten für die WM in Berlin aufgestiegen.

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Vor dem königlichen Buckingham Palast hat sich Irina Mikitenko zum zweiten Mal in Folge zur Marathon-Queen von London gekrönt. Bei ihrem Start-Ziel-Sieg in 2:22:11 Stunden ließ die im hessischen Freigericht lebende und für den TV Wattenscheid startende Langstrecklerin die versammelte Weltelite um die drei Medaillengewinnerinnen der Olympischen Spiele hinter sich. Die 36-Jährige ist nun endgültig die Top-Favoritin für die WM in Berlin (15. bis 23. August).

Mit Kusshänden bedankte sich die deutsche Rekordlerin auf der Zielgeraden beim Millionenpublikum des besten 42,195-km-Rennens der Welt.

"Ich kann es kaum fassen, dass ich zum zweiten Mal in London gewonnen habe", sagte Mikitenko, die erst im Vorjahr an gleicher Stelle den Durchbruch in die Weltelite des Marathons geschafft hatte. "Ich habe schon früh gemerkt, dass die anderen nicht mitkommen, wenn ich ein bisschen aufs Tempo drücke." Am längsten konnte noch die Britin Mara Yamauchi (2:23:12) bei "Little Irina" (48 kg bei 1,58 m Körpergröße) mithalten. Dritte wurde die Russin Lillja Schobukowa (2:24:24).

Wanjiru siegt bei den Männern

Das Männer-Rennen entschied Olympiasieger Samuel Wanjiru aus Kenia für sich. Er verpasste zwar den angestrebten Weltrekord von Äthiopiens Lauf-Idol Haile Gebrselassie (2:03:59) in 2:05:10 deutlich, lief aber noch Streckenrekord. Zweiter wurde der Olympiadritte Tsegaye Kebede (Äthiopien/2:05:20), Dritter der Olympiazweite Jaouad Gharib (Marokko/2:05:27).

Für Wanjiru war es wie für Mikitenko der dritte Erfolg im vierten Marathonlauf der Karriere. Beide kassierten 55.000 Dollar Siegprämie, die Deutsche zusätzlich 25.000 Zeitbonus, Wanjiru wegen des Rekordes 100.000.

Die zweifache Mutter Mikitenko möchte ihre Karriere nun mit dem WM-Sieg in Berlin krönen. An ihrem 37. Geburtstag (23. August) wird die Goldmedaille vergeben und das angriffslustige deutsche Energiebündel hat sie als Geschenk fest eingeplant: "Berlin ist meine Glücksstadt.

Ich bin da 5000-m-Rekord gelaufen, habe meinen Marathondebüt da gegeben und meinen zweiten Marathonsieg errungen. Und nun kommt die WM. Für mich ist das schon was Besonderes."

Mikitenko peilt Laufmillion an

Zusätzlich winkt ihr der Gesamtsieg bei den World Marathon Majors 2008/09, der Champions League des Marathons, und damit die Laufmillion. Nachdem sie bereits im Vorjahr 500.000 Dollar kassiert hatte, ist die zweite Hälfte der Million in der aktuellen Serie zum Greifen nahe.

Mikitenko liegt nach acht von zwölf Rennen mit der Optimalzahl von 75 Punkten fast uneinholbar in Front. Bis zum Finale in New York (1. November) finden noch der WM-Marathon sowie die Rennen in Berlin (20. September) und Chicago (11. Oktober) statt.

Im Höhentrainingslager in Kirgisistan nahe der alten Heimat Kasachstan, aus der die ehemalige Eiskunstläuferin 1996 nach Deutschland gekommen war, hatte sie sich mit bis zu 220 Kilometern pro Woche auf das Rennen in London vorbereitet. "Klar stand ich unter Druck, aber ich hatte auch sehr gut trainiert", meinte Mikitenko, die seit Jahren auf die Trainingstipps ihres Ehemannes Alexander vertraut.

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