Scheiders Vorsprung schmilzt

SID
Motorsport, DTM, Timo Scheider, Paul di Resta, Bernd Schneider, Circuit de Catalunya
© Getty

Mercedes-Pilot Paul di Resta hat mit seinem zweiten Saisonsieg eine Vorentscheidung im Deutschen Tourenwagen Masters verhindert und DTM-Spitzenreiter Timo Scheider einen heißen Zweikampf bis zum Saisonende vorausgesagt.

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Der 22 Jahre alte Schotte gewann in Barcelona den neunten von insgesamt elf Saisonläufen vor Scheider und liegt im Gesamtklassement nun wieder in Schlagdistanz zu dem Audi-Rivalen.

"Es gibt noch 20 Punkte zu verteilen und die will ich holen", kündigte di Resta an. Dritter wurde Mercedes-Routinier und DTM-Rekordchampion Bernd Schneider (St. Ingbert).

Haug erleichtert

"Perfekt, das Auto war wunderbar", rief der glückliche Sieger unmittelbar nach der Zieldurchfahrt seinem Team per Boxenfunk zu.

Da Audi-Mann Scheider bei einem Erfolg bereits im nächsten Rennen im französischen Le Mans den Gesamtsieg hätte perfekt machen können, reagierte auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug spürbar erleichtert.

"Ein ganz deutlicher Sieg von Paul Di Resta, unser fünfter beim neunten Rennen - alles bleibt offen. Paul ist weiter im Titelkampf - eine klasse Leistung heute!", sagte Haug.

Spannendes Finale

Im Gesamtklassement verkürzte di Resta (55 Punkte) seinen Rückstand auf Scheider (62) von neun auf sieben Zähler.

Sein vor dem Rennen noch punktgleicher Markenkollege Jamie Green (Großbritannien) liegt als Dritter schon 15 Punkte auf Scheider zurück, so dass sich in den noch ausstehenden beiden Rennen alles auf das Duell zwischen dem Führenden und di Resta konzentriert.

Nachdem Scheider vor drei Wochen di Resta bei dessen Heimrennen in Brands Hatch auf Rang zwei verwiesen hatte, hatte nach 58 Runden auf dem 2,977 Kilometer langen Circuit de Catalunya der junge Brite die Nase vorn.

Nach der Gesamtdistanz von 172,666 Kilometern hatte der Silber-Pilot mit seiner Siegerzeit von 1:07:42,884 Stunden einen Vorsprung von 4,532 Sekunden vor Scheider.

"Es gewinnt der mit den meisten Punkten"

Dabei sah es zunächst nach einem weiteren Paukenschlag des bisher zwei Mal erfolgreichen Scheider aus.

Der von Position zwei ins Rennen gegangene Spitzenreiter düpierte am Start Routinier Schneider, der sich im Training seine erste Pole Position seit 2005 gesichert hatte, und konnte die Anfangsphase an der Spitze des Feldes fahren.

Doch di Resta, der ebenfalls an Schneider vorbeigezogen war, machte mächtig Druck auf den 29-Jährigen und setzte in der 19. Runde das entscheidende Überholmanöver.

"Beim Start sah es noch so aus als wenn der Plan aufgehen würde, aber Paul war einfach zu stark heute", gestand Scheider, nicht ohne hinzuzufügen: "Ich kann nur sagen, am Ende gewinnt der mit den meisten Punkten."

Ekström katapultiert sich ins Aus

Seine letzte Chance auf den Gesamtsieg eingebüßt hat hingegen Vorjahreschampion Mattias Ekström.Der Schwede wurde wegen eines überharten Manövers kurz vor dem Ende des Rennens gegen Green nachträglich mit einer 50-Sekunden-Zeitstrafe belegt und fiel vom fünften auf den neunten Platz zurück. Als Gesamtvierter liegt der 30-Jährige 18 Punkte hinter Scheider aussichtslos zurück.Einer der Nutznießer war Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher, der einen Platz vorrückte und sich als Achter über seinen zweiten DTM-Punkt freuen konnte

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